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20.11.2018

Auftakt zum Tag gegen Gewalt an Frauen

Mit vielen kleinen Aufmerksamkeiten und Info-Material haben die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Ursula Günther, der Stadt Arnstadt, Angelika Kowar, Ulrike Bohn vom Frauen- und Familienzentrum Arnstadt und Stefanie Witzel vom Frauenhaus Erfurt am Dienstagvormittag auf den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam gemacht. Dieser findet am 25. November statt. Schon im Vorhinein organisiert das Netzwerk gegen Gewalt im Ilm-Kreis, zu dem alle Akteurinnen gehören, viele Veranstaltungen, um auf das Thema aufmerksam zu machen.

Trotz des Schneegestöbers haben sich am Dienstagvormittag viele Passantinnen und Passanten auf dem Markt in Arnstadt Zeit genommen und sich zum Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November informiert. Die Gleichstellungsbeauftragten Ursula Günther (Ilm-Kreis) und Angelika Kowar (Arnstadt), Ulrike Bohn vom Frauen- und Familienzentrum Arnstadt und Stefanie Witzel vom Frauenhaus Erfurt haben die Marktbesucherinnen und -besucher mit Info-Materialien und Broschüren über den Aktionstag in Kenntnis gesetzt. Wenn auch die meisten Frauen im ersten Moment meinten, sie wüssten keinen Fall in ihrer Familie oder Bekanntschaft, wo Gewalt an Frauen vorkomme, so nahmen sie doch gern die Broschüren, Kontaktzettel und mehr mit. „Man weiß ja nie. Und wichtig ist es allemal“, sagten viele Angesprochene.

Einige erkundigten sich auch im Gespräch nach dem Frauenhaus. Seit 2012 kooperiert der Landkreis mit der Stadt Erfurt. Frauen in Notsituationen finden im Erfurter Frauenhaus schnell und sicher Unterschlupf. Das Erfurter Frauenhaus nimmt diese Aufgabe zudem für die eigene Stadt und den Landkreis Sömmerda wahr. In diesem Jahr nahmen bisher 99 Frauen und 86 Kinder die Hilfe dort in Anspruch. Aus dem Ilm-Kreis kamen davon 14 Frauen und 16 Kinder. Die Zusammenarbeit mit Erfurt klappe sehr gut, freut sich Ursula Günther, Frauen in Not diese Schutzmöglichkeiten aufzeigen zu können. Dem Netzwerk gehören noch viele weitere Partner an, die mit Beratungs- und Hilfsangeboten Menschen, die von Gewalt bedroht sind, helfen. Unter anderem die Polizei in Arnstadt und Ilmenau.

Ursula Günther freute sich zum Auftakt der Veranstaltungsreihe in dieser Woche, dass viele Nachfragen zum Netzwerk und zum Frauenhaus kamen. Unter anderem trafen die Akteurinnen eine Kinderärztin und Lehrer vom Arnstädter Melissantes-Gymnasium, die die Informationen und Kontaktdaten in ihren Einrichtungen verbreiten wollen.

Wie wichtig solche Einrichtungen wie das Netzwerk gegen Gewalt oder auch Frauenhäuser sind, machte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag in einem Interview deutlich. 2017 wurde durchschnittlich alle zwei bis drei Tage eine Frau von ihrem aktuellen oder früheren Lebensgefährten in Deutschland getötet. Fast 140.000 Frauen und Männer wurden von ihrem (Ex-)Partner misshandelt oder bedroht. Die Politikerin will Einrichtungen wie Frauenhäuser und andere Schutzangebote nun mehr fördern.

Das Netzwerk gegen Gewalt bietet in den nächsten Tagen weitere Veranstaltungen zu dem Thema an:

Mittwoch, 21. November:

14 Uhr Buchlesung „Lauf weg, wenn Du kannst“ mit Cornelia Koepsell, FFZ Ilmenau

16 Uhr Kerzenaktion auf dem Wetzlarer Platz und Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger

Donnerstag, 22. November:

10 Uhr Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger auf dem Markt Großbreitenbach

Freitag, 23. November:

8 Uhr Fahnenaktion am Rathaus Ilmenau zusammen mit Terres des Femmes

Dienstag, 27. November

17 Uhr Buchlesung „Lauf weg, wenn Du kannst“ mit Cornelia Koepsell, Rathaus Arnstadt

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin

Mit vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern kamen Ursula Günther (Gleichstellungsbeauftragte Ilm-Kreis), Angelika Kowar (Gleichstellungsbeauftragte Arnstadt), Ulrike Bohn (FFZ Arnstadt) und Stefanie Witzel (Frauenhaus Erfurt) ins Gespräch.