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17.09.2019

Ausstellung »Angekommen.« zeigt Lebenswege im Ilm-Kreis

Im Flur des Landratsamtes ist noch bis zum 18. Oktober 2019 die Ausstellung „Angekommen.“ der Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau im Rahmen der Interkulturellen Woche zu sehen. „Die Betonung liegt hierbei auf dem Punkt, denn ein Aber gibt es in den gezeigten Geschichten nicht. 17 Personen stellen dort ihren Lebensweg vor. Was sie eint, ist der Migrationshintergrund“, stellt Landrätin Petra Enders am Dienstag mit Astrid Senjutin-Liehnen die Porträts vor.

Die Biografien der 16 vorgestellten Menschen in der Ausstellung „Angekommen.“ sind ganz eigene und unterschiedliche. Sie flüchteten aus ihrer Heimat vor Krieg und Verfolgung. Sie kamen der Liebe, Arbeit, Familie wegen. Sie alle nahmen ihren Anfang im Ilm-Kreis in den Kursen der Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau. Sie alle sind noch da, nicht immer im Ilm-Kreis, aber in Deutschland. Die Ausstellung ist 2017 von Astrid Senjutin-Liehnen konzipiert worden. Zu einer Zeit, in der Integrationsarbeit oft nur einseitig dargestellt wurde, weil sie auf Geflüchtete reduziert wurde. „In unserem Kreis kommen aber nicht nur Geflüchtete an. Hier leben viele EU-Bürgerinnen und EU-Bürger. Allein die Universität ist ein internationaler Mikrokosmos, in dem viele Nationen zusammenwirken. Das Erfurter Kreuz bietet vielen Arbeitskräften auch aus dem Ausland Perspektiven“, erklärt Landrätin Petra Enders. Sie freut sich, dass die 17 aufgezeigten Lebenswege ein vielfältiges Bild der Integration zeigen.

Die Porträtbilder der vorgestellten Frauen und Männer hat der Fotograf Wolfgang Kliebisch erstellt. Auf seinen vielen Reisen in der Welt hat er ein gutes Auge entwickelt für Gesichter und Personen. An der Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau gibt er auch Kurse oder stellt seine Bilder für Ausstellungen zur Verfügung. Auf seine Bilder aus fernen Ländern schaute auch einst Astrid Senjutin-Liehnen. „Da wusste ich, er ist perfekt für die Umsetzung unserer Idee, unsere Integrationsarbeit einmal zu verbildlichen.“ Wolfgang Kliebisch: Nicht die Gesichter faszinierten mich, sondern die Geschichten dahinter. In den Gesprächen lernte ich, dass wir unsere Vorurteile über Menschen mit Migrationshintergrund endlich ablegen müssen.“ In Marcus Pfau und seiner Agentur „Nichtnur.de“ aus Ilmenau fand die Kursleiterin einen erfahrenen Ansprechpartner, um die Großdrucke mit Bild und Text professionell umzusetzen.

Vom Volkshochschulverband in Auftrag gegeben und gefördert über das Bildungsministerium entstand so die Ausstellung im Wert von 5000 Euro. Dezember 2017 feierte sie in der Volkshochschule Arnstadt-Ilmenau Premiere. Danach war sie in der Rotunde des Sozialministeriums in Erfurt zu sehen. Nun also im Landratsamt des Ilm-Kreises. „Die Ausstellung steht zur Ausleihe kostenfrei jeder Institution zur Verfügung. Nur der Ab- und Antransport muss selbst organisiert werden. Wir bauen sie auch auf“, freut sich Astrid Senjutin-Liehnen über weitere Interessenten, die die 16 Lebenswege vorstellen wollen. „Es wäre schade, wenn die Bilder nach der Ausstellung im Landratsamt für lange Zeit eingelagert werden müssten“, hofft auch Landrätin Petra Enders, dass sie weitere Ausstellungsmöglichkeiten finden.

Liudmilla Baum aus Weißrussland zeigt Petra Enders ihre Zeichungen.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin