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09.11.2015

"Der lange Arm der Stasi - Überwachung von Kunst und Kultur in Erfurt in den 60er bis 80er Jahren" im Rahmen der Vortragsreihe "Der Quellenwert der Stasi-Akten für die zeitgeschichtliche Forschung" am 16.11.2015, 18:00 Uhr im Collegium Maius, Michaelisstraße

Ihre individuellen Kunstaktionen betrachtete die DDR-Geheimpolizei als "staatsfeindliche und andere gegen die staatliche Sicherheit und Ordnung gerichtete Handlungen". Speziell Kunstaktionen im öffentlichen Raum, die zu Menschenansammlungen führten, standen unter dem Verdacht, subversive Handlungen zu sein. Die Stasi sah darin staatsfeindliche Gruppenbildungen.

Die Erfurter Künstlerin Gabriele Stötzer, die im Jahr 1976 aufgrund einer Unterschriftensammlung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns in den Fokus der Staatssicherheit geriet, führt in das Thema Kunst, Kultur und Stasi ein. Am Beispiel diverser Kunstaktionen im Erfurter Raum erläutert sie, wie die Stasi die Kunst und kulturelle Szene überwachte und zu unterdrücken versuchte.

Thematisiert wird ebenfalls die 2013/14 in Erfurt gezeigte Ausstellung "Zwischen Ausstieg und Aktion Die Erfurter Subkultur der 1960er, 1970er und 1980er Jahre". Ausgewählte Künstlerschicksale beleuchten die komplexen Methoden der Stasi, um Künstler zu kriminalisieren, strafrechtlich zu verfolgen und zu zersetzen. So wurden sie ihrer eigenen kreativen Kraft des Schaffens beraubt und zerbrachen teilweise daran. Gabriele Stötzer gibt anhand der zu ihr geführten Stasi-Unterlagen auch Hinweise, wie Stasiakten zu lesen und zu verstehen sind.

Datum: Montag, 16.11.2015, 18:00 Uhr

Ort: Collegium Maius, Michaelisstraße 39, 99084 Erfurt

Der Eintritt ist frei.

Eine Veranstaltung des Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit der Außenstelle Erfurt des BStU. Mitveranstalter: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt

 

V. i. S. d. P. Katharina Knoll, Büro Landrätin

Künstlerinnen und Künstler, die Kunstformen außerhalb der staatlich organisierten Bahnen schufen, gerieten schnell ins Visier der Staatssicherheit