Grundschule Martinroda muss geräumt werden
Wegen einer Schadstoffbelastung in mehreren Räumen der Grundschule Martinroda muss der Schulunterricht voraussichtlich mit Beginn des neuen Schuljahres in die Grundschule Plaue verlegt werden. Die Eltern werden seit Montag durch die Behörde informiert. Der Hort kann weiter regulär in den noch unbelasteten Räumen in der Martinrodaer Schule stattfinden und zieht mit der Schule dann nach Plaue um.
Bei einer Schadstoffuntersuchung in Räumen der Martinrodaer Grundschule sind erhöhte Naphthalin-Werte festgestellt worden. Sie überschreiten in mehreren Unterrichtsräumen die zulässigen Grenzwerte. Um einen gesundheitlichen Schaden von Schülerinnen und Schülern sowie den Lehr- und Erziehungskräften abzuwenden, muss die Schule zu Schulbeginn geräumt werden, damit Spezialfirmen umfassende Sanierungsmaßnahmen vornehmen können. Der Unterricht wird voraussichtlich mit Schulbeginn in die Grundschule Plaue verlegt. Derzeit arbeiten der Landkreis Ilm-Kreis (zuständige Ämter für das Gebäude und den Schülertransport) und das Schulamt Westthüringen mit Hochdruck an der Umsetzung der Verlegung und an einer schnellen Lösung vor Ort. Mit Briefen werden zurzeit die Eltern über die neue Situation an der Schule Martinroda informiert.
Anfang des Jahres wurde das Landratsamt auf einen chemischen Geruch in einem Klassenraum aufmerksam gemacht. Das Gesundheitsamt und das Amt für Gebäude- und Liegenschaftsmanagement besichtigten den betreffenden Raum. Mit 1. Februar 2019 wurde eine Beprobung beauftragt. Das Ergebnis lag zum 13. Mai 2019 vor und stellte eine Überschreitung des Naphthalin-Richtwertes II fest. Der Raum wurde umgehend für den Unterricht gesperrt. Daraufhin wurde eine Messung der Schadstoffwerte für die gesamte Schule beauftragt. Am 17. Juli 2019 lag das Gutachten vor und bescheinigte auch in weiteren Räumen der Schule eine Überschreitung der zulässigen Richtwerte für Naphthalin.
Die Grundschule Martinroda wurde in den 1960er Jahren erbaut. Damals verwendete man in den Sperrschichten für den Fußbodenaufbau oftmals teerhaltige Materialien. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dort die Ursache für die Schadstoffbelastung zu suchen. Stichprobenartige Untersuchungen im Fußbodenbereich bestätigen bisher diese Annahme. Die Sperrschichten müssen in allen betroffenen Räumen fachgerecht ausgebaut werden. Das bedarf spezieller Firmen. Es ist daher noch nicht abzusehen, wie umfangreich die Arbeiten sein werden. Wie lange der Schulbetrieb in die Grundschule Plaue verlegt werden muss, ist deswegen ebenso noch nicht absehbar.
V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin