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07.12.2022

Inklusion geht uns alle an – Fachtag informierte rund um Integration im Alltag

„Inklusion ist ein Thema, das uns alle angeht. Sie ist und bleibt eine langfristige Aufgabe, auch für den Ilm-Kreis“, so Landrätin Petra Enders im Rahmen des 2. Inklusionsfachtages am 5. Dezember 2022, der anlässlich des Internationalen Tages für Menschen mit Behinderung im Parkcafé in Ilmenau stattfand – auf Initiative des Ilm-Kreises in Kooperation mit Stadtverwaltung Ilmenau und Jobcenter.

„Wir alle können von einer vielfältigen und inklusiven Gesellschaft profitieren. Sie bringt neue Sichtweisen und Impulse für unseren Alltag, führt Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären“, betonte sie vor den knapp 50 Teilnehmern des Fachtages und ging auf die Aufgaben ein, die im Landkreis für eine umfassende Inklusion und Teilhabe zu erfüllen sind.  

„Es gibt viel zu tun. Angefangen von der Herstellung der Barrierefreiheit im Bereich Bau über die Förderung der Teilhabe und Inklusion bis hin zur digitalen Barrierefreiheit. Hier sind Leichte Sprache, Angebote für die ältere Generation oder Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder Sinnesbehinderung wichtige Stichworte. Für sie ist digitale Technik oft ein Hindernis, das sie nicht überwinden können. Auch wir müssen hier dringend nachbessern“, betonte sie und verwies darauf, dass es jeden treffen kann. „Ein Unfall oder eine Krankheit können schnell dazu führen, dass Betroffene mit einer Behinderung oder Schwerbehinderung leben müssen. Als schwerbehindert gelten Menschen, wenn der Grad der Behinderung mindestens 50 beträgt bzw. eine Person gleichgestellt ist. Dann brechen Welten zusammen. Hier müssen wir helfen und unterstützen“, erklärte sie und verwies auf die steigenden Zahlen betroffener Bürgerinnen und Bürger im Ilm-Kreis.

Betrug die Zahl der Menschen mit einer Schwerbehinderung im Ilm-Kreis im Jahr 2007 noch 8.256, so waren es im Jahr 2021 bereits 10.480 – Daten aus dem aktuellen Sozialatlas 2022. Den zahlenmäßig größten Anteil macht hierbei die Gruppe der Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 (3.830) und Menschen mit einem Grad der Behinderung von 100 (2.180) aus. Den überwiegenden Anteil von Menschen mit einer Schwerbehinderung nimmt die Altersgruppe 65+ ein (55,5 Prozent).

„Aufgrund der deutlichen Alterung der Gesellschaft ist davon auszugehen, dass der Anteil von Menschen mit einer Schwerbehinderung steigen wird. Mit ihm aber wird auch der Bedarf an Beratung, Begleitung und Unterstützungsleistungen deutlich wachsen“, betonte sie.

Irena Michel, Vorsitzende der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Erfurt, und Eckhard Bauerschmidt, 1. Beigeordneter der Stadt Ilmenau, machten in ihren Grußworten ebenfalls auf die besondere Situation von Menschen mit Behinderungen aufmerksam und warben für mehr Integration und Unterstützung in der Gesellschaft.  

Was bei Krankheit oder Unfall für Betroffene zu tun ist, erläuterte Angelina Klein, Sachgebietsleiterin Schwerbehinderung des Sozialamtes Ilm-Kreis. Sie erklärte außerdem, worauf es beim Feststellungsverfahren Schwerbehinderung in der Antragstellung ankommt.

Über die Agentur für Arbeit wurde das Verfahren zur Gleichstellung von Menschen mit einer Schwerbehinderung thematisiert. Abschließend wurde es praktisch: Patrice Deller, Mitarbeiter der Rehaservice Petrasch GmbH aus Arnstadt und selbst von einer Schwerbehinderung betroffen, referierte über Möglichkeiten und Vielfalt von Hilfsmitteln, um den Alltag zu erleichtern, und gab Tipps zur Beantragung.

Kontakt:
Bei Fragen rund um die Integration von Menschen mit Behinderungen hilft Daniela Mückenheim, Beauftragte für Ausländer und Behinderte, gern weiter: Telefon: 03628 738-109, E-Mail: d.mueckenheim@ilm-kreis.de



V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin