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25.06.2019

Modernes und sicheres Trampen dank Mitfahrbänken

„Zur Steigerung der Mobilität im ländlichen Raum sind Alternativangebote eine gute Ergänzung zum herkömmlichen ÖPNV, die diesen dadurch nicht ersetzt“, sagt Landrätin Petra Enders in Altenfeld zur Einweihung der 28 Mitfahrbänke in der KOMET-Region. In acht Orten stehen die Bänke bereit, um Bürgerinnen und Bürger mehr Mobilität zu ermöglichen, Kommunikationsräume anzubieten und öffentliche Sitzgelegenheiten zu schaffen.

„Mit den Mitfahrbänken wollen wir im KOMET-Raum ein Modellprojekt im Ilm-Kreis starten, das den individuellen Wünschen und Anforderungen älterer wie junger Menschen gerecht wird.“ Landrätin Petra Enders weihte am Dienstag, 25. Juni 2019, die Mitfahrbänke in Altenfeld ein. Weitere Bänke stehen in Böhlen, Stadt Großbreitenbach, Gillersdorf, Wildenspring, Friedersdorf, Herschdorf und Neustadt. Sie funktionieren ganz einfach. An der Bank sind ausklappbare Schilder befestigt mit Zielen in der näheren Umgebung. Das Wunschziel klappen die Mitfahr-Interessierten nach oben, so dass Vorbeifahrende sehen können, wohin es gehen soll. Jede/r Autofahrer/in entscheidet selbst, ob er oder sie anhält und jemanden an der Mitfahrbank mitnehmen möchte. Über die Haftpflichtversicherung sind alle Insassen mitversichert.

„Oft sitzt nur eine Person in einem Auto. Warum nicht jemanden mitnehmen? Das ist klimaschonend, unterhaltsam und fördert den Austausch untereinander und miteinander. Ich sage: Die Mitfahrbank ist niemals eine Fehlinvestition. Sie ist eine gute Sitzgelegenheit, sorgt für Kommunikation und bietet die Möglichkeit, zu reisen. Sei es ins Grundzentrum Großbreitenbach, zum Arzt, zum Markt, ins Schwimmbad oder zum Vereinstreffen“, sagt Landrätin Petra Enders. „Sie ist besonders gut geeignet zur Nutzung für kurze Strecken.“

Die Mitfahrbänke bilden die Hardware zu einem umfassenden Mobilitätskonzept, erklärt Petra Enders. „Als einer von vielen Bausteinen sollen sie in Zukunft in mobile Anwendungen integriert werden, um das Mitfahren noch einfacher und damit alternative Mobilitätsangebote in der Region noch attraktiver zu machen. Ein weiterer Baustein sind auch die 23 Pedelecs, die in einem zentralen Verleihsystem für Einheimische wie Gäste zur Verfügung stehen werden.“

Die verschiedenen Möglichkeiten, im ländlichen Raum mobil zu bleiben, ergänzend zum ÖPNV, werden innerhalb des KOMET-Projektes in der Arbeitsgruppe „Erreichbarkeit und Mobilität“ entwickelt. Klimaschutzmanager Felix Schmigalle leitet die Arbeitsgruppe und setzt auf die breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommunen, in diesem Fall die Landgemeinde Großbreitenbach. „So kommen die Ideen von Bürgerinnen und Bürger für Bürgerinnen und Bürger. Sie gehen auf die individuellen Bedürfnisse in den Ortschaften ein und werden von den Gemeinden ebenso getragen“, hebt Landrätin Petra Enders hervor. Bürgermeister Peter Grimm ergänzt: „Ich habe selbst schon Mitfahrende an der Bank mitgenommen. Viele sind neugierig und probieren es aus. Es braucht aber auch Zeit, bis sich solche Alternativen etablieren. Für uns hat es sich auf jeden Fall schon jetzt gelohnt. Allein wegen der zusätzlichen Sitzmöglichkeiten.“

Für die Mitfahrbänke wurden 24.800 Euro investiert. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft förderte die Anschaffung zu 80 Prozent mit 19.840 Euro. So lagen die Eigenmittel des Landkreises bei 4960 Euro. Ein Folgeprojekt wurde im TMIL eingereicht.

Peter Grimm, Petra Enders und Felix Schmigalle auf der Mitfahrbank in Altenfeld am Bürgerhaus.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin