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14.09.2017

Presseinformation zur 380 KV Leitung

"Dass Frau Siegesmund sich heute als 'von Anbeginn bekennende Trassengegnerin' gegen die 380 KV Leitung durch den Thüringer Wald bezeichnet, ist einfach nur noch unverschämt.", sagt Petra Enders. 

"Das Gegenteil ist der Fall. Als erste Entscheidung im Amt hat die grüne Umweltministerin Siegesmund die 380 KV Leitung durchgewunken und damit die Baugenehmigung erteilt. Obwohl die aktuelle Gesetzeslage eine Überprüfung der Notwendigkeit und der technischen Umsetzung zugelassen hätte. Und da ich selbst in den Koalitionsverhandlungen bei der Erstellung des Regierungsprogramms eingefordert habe, den weiteren Bau der 380 KV Leitung zu verhindern, weiß ich, dass Frau Siegesmund nicht im Entferntesten den Ansatz gemacht hat, sich dagegen stark zu machen." 

"Solche öffentlichen Äußerungen sind ein Schlag ins Gesicht all derer, die über viele Jahre gegen diese 380 KV Leitung gekämpft und sich für die Erhaltung von Natur um Umwelt und der Lebensqualität der Menschen hier in der Region eingesetzt haben.", sagt die Landrätin. 

"Und dass Frau Siegesmund die Leitung heute offiziell mit dem Netzbetreiber 50Herz in Betrieb nimmt, zeigt mir, dass sie die Politik der vier großen Energiekonzerne trägt und unterstützt, die auf Profit und Stromhandel ausgerichtet ist, zu Lasten unserer Heimat.", so Petra Enders. 

"Und ich kann nicht verstehen, dass nach wie vor, als die Begründung für die Notwendigkeit dieser Leitung der Transport von Windenergie vom Norden in den Süden, angeführt wird." 

Ausdrücklich stellt sie nochmals fest: "Die heute in Betrieb genommene 380 KV Leitung hat nichts mit Versorgungssicherheit zu tun, dieser überdimensionale Netzausbau erfolgt nicht, weil immer mehr erneuerbare Energien eingespeist werden, sondern weil auch zukünftig Kohlekraftwerke ungehindert weiter betrieben werden sollen. Untersuchungen der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur zeigen, dass kritische Versorgungssituationen in den letzten Jahren in Deutschland nicht durch die Erneuerbaren Energien hervorgerufen wurden, sondern weil bei Starkwind zeitgleich ungehindert Kohlestrom exportiert werden sollte. Das ist ein eklatanter Widerspruch zur so oft zitierten Energiewende, die weniger Kohlestrom und mehr Erneuerbare Energien zum Ziel hat. Und die Kosten für diesen ungehinderten Netzausbau trägt der deutsche Stromverbraucher, dem immer wieder vorgegaukelt wird, dass der erhöhte Netzausbaubedarf durch den größer werdenden Anteil der erneuerbaren Energien verursacht wird."

V. i. S. d. P. Christina Büller, Büro Landrätin