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01.01.2021

Ruhige Silvesternacht mit vielen Covid19-Einsätzen und neuen Fällen

Die befürchteten Mehreinsätze zu Silvester blieben im Ilm-Kreis aus. Dafür hielt das Coronavirus die Rettungs- und Einsatzkräfte über den Jahreswechsel in Atem. „Es freut mich zu hören, dass viele Menschen im Ilm-Kreis auf die Feuerwerke verzichtet haben und es dieses Jahr ein eher ruhiges Silvester war“, sagt Landrätin Petra Enders. Gestiegen sind die Fallzahlen in den vergangenen Tagen.

Auf ihrer Neujahrstour hat Landrätin Petra Enders am 1. Januar 2021 zusammen mit Bürgermeister Frank Spilling und Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß wieder die Leitstelle des Ilm-Kreises, die Ilm-Kreis-Kliniken, die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau und in diesem Jahr auch das Gesundheitsamt besucht. Mit dabei hatte sie viele Stärkungen für die Einsatz- und Rettungskräfte, die über den Jahreswechsel wieder ihren Dienst für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises leisteten. „Ich danke allen Einsatzkräften, den Rettungsdiensten, den Pflegekräften und den medizinischen Fachkräften in den Kliniken, die in diesem Jahr einen sicherlich nicht leichten und besonderen Dienst über den Jahreswechsel leisteten. Ich bin froh, dass sich die klassischen Einsätze zu Silvester in Grenzen hielten und viele Menschen in dieser besonderen Lage durch den Verzicht auf Feuerwerke und große Feiern Rücksicht nahmen auf die angespannte Situation in den Krankenhäusern“, sagte Landrätin Petra Enders.

Alexander Rothe berichtete von der Silvesternacht aus der Leitstelle: „Wir hatten viele Einsätze zu koordinieren wegen Verdachtsfälle oder bestätigter Fälle mit einer Coronavirus-Infektion, das große Silvester-Chaos blieb aber aus. Die üblichen Einsätze, also Alkohol, Verletzungen durch Feuerwerkskörper oder Brandschäden, hielten sich in Grenzen. Es waren deutlich weniger als im Vorjahr.“ 30 bis 40 Prozent der Einsätze gingen auf Covid19-Verdacht oder bestätigte Fälle zurück. „Diese Einsätze sind mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Die Einsatzfahrzeuge müssen danach umfassend desinfiziert werden und stehen für eine bestimmte Zeit erst einmal nicht zur Verfügung. Deswegen sind wir froh, dass der Jahreswechsel so ruhig blieb.“ Petra Enders und Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling dankten den Einsatzkräften. „Die Leitstelle ist rund um die Uhr immer da für die Bürgerinnen und Bürger. Jedes Jahr. Vor allem jetzt hilft sie, mit dieser schwierigen Situation zurecht zu kommen“, sagte die Landrätin.

Von all diesen Sorgen in der Pandemie weiß der kleine Tim noch nichts. Er wurde am 1. Januar 2021 um 3.01 Uhr geboren und ist damit das erste Ilm-Kreis-Baby in diesem Jahr. Mutter und Kind haben die Geburt gut überstanden, auch dank der hervorragenden Betreuung auf der Geburtsstation der Kliniken in Arnstadt. Chefärztin Dr. Christine Stapf und Hebamme Serafine Bünemann berichteten: „2020 wurden 654 Kinder in 648 Geburten geboren. Es waren einige Mehrlingsgeburten dabei. 351 der Kinder waren Jungs. Am liebsten wurden die Namen Mia, Lina und Ella bei den Mädchen und Anton, Paul und Emil bei den Jungs vergeben. Väter durften unter besonderen Schutzmaßnahmen bisher immer bei der Geburt dabei sein oder die Mütter der Kinder auf der Wochenbettstation begleiten.“

Über kulinarische Stärkung seitens der Landrätin und Bürgermeister Frank Spilling für das Team der Notaufnahme in Arnstadt freute sich auch Krankenpfleger Marcel Wagner, der kurz vor die Tür kam und einen Überblick über die Einsätze zum Jahreswechsel gab. „Der Schwerpunkt lag auch bei uns bei Covid19-Einsätzen. Wir hatten diesen Jahreswechsel zum Glück weniger Aufnahmen wegen Böllerverletzungen oder anderer Klassiker zu Silvester.“ Am Ilmenauer Standort war das Team der Notaufnahme noch im vollen Einsatz, auch hier hauptsächlich wegen Covid19-Verdachtsfälle oder bestätigter Fälle. Eine Stärkung für die Pflegekräfte nahm Geschäftsführer Dr. Marcel John stellvertretend entgegen. Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß dankte den Mitarbeitenden der Notaufnahme in Ilmenau ebenso. Er wisse diesen herausragenden Einsatz in einer Silvesternacht unter pandemischen Bedingungen mehr als hoch zu schätzen.

In der Nacht zu Neujahr verzeichnete die Polizeiinspektion Arnstadt-Ilmenau 31 Einsätze, sechs davon gingen auf Covid19 zurück. Polizeihauptkommissar Klaus Koch gab einen Überblick: „Wir haben über den Jahreswechsel unsere Präsenz im Landkreis verstärkt, was auch Wirkung zeigte. Uns wurden viele Feiern mit Verstößen gegen die Auflagen gemeldet, von denen sich aber kaum ein Verstoß bestätigte. In Gehren haben wir ein Banner mit beleidigenden Verunglimpfungen zur Impfstrategie im öffentlichen Raum sichergestellt. Ebenso in Gehren haben wir eine Brandstiftung verfolgt. Ansonsten kam es zu Sachbeschädigungen, Körperverletzungen oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Allgemein war der Silvestertag aber eher ruhig. Wir hatten enorm wenig Einsätze, deutlich weniger als im vergangenen Jahr, die auf den Einsatz von pyrotechnischen Mitteln zurückgingen. Der größte Teil der Bevölkerung hat sich an die Pandemie-Auflagen gehalten.“ Landrätin Petra Enders und Dr. Daniel Schultheiß hörten das sehr gern und dankten noch einmal für den verstärkten Einsatz in dieser Nacht.

Die Arbeit zur Bewältigung der Pandemie nahm an Neujahr auch das Gesundheitsamt wieder auf. Der Schwerpunkt lag an diesem Tag darauf, eventuell Genesene bei Symptomfreiheit und nach Ablauf der Quarantäne wieder aus dieser zu entlassen. „Wir stellen fest, dass viele nach den obligatorischen zehn Tagen noch immer Symptome haben und sich krank fühlen“, beschrieb Dr. Renate Koch als Amtsärztin ihren Eindruck im Gespräch mit Betroffenen. Vom 30. bis 31. Dezember 2020 kamen an zwei Tagen 135 neue Fälle hinzu. Das Gesundheitsamt ermittelte zu 527 aktiven Fällen. „Wir haben natürlich gut zu tun und sind stark gefordert als Team. Aber was auf den Intensivstationen und in den Pflegeeinrichtungen derzeit geleistet wird, ist der absolute Wahnsinn. Ihnen gebührt ebenso die höchste Anerkennung“, sagte die Amtsärztin. Landrätin Petra Enders betonte, sich im Gesundheitsamt auf ein gut eingespieltes Team verlassen zu können und würdigte auch deren Leistung. „Ich habe den höchsten Respekt vor Ihrem Einsatz und Ihrem Team. Sie meistern diese Pandemie seit März ununterbrochen. Jetzt gilt es, die vulnerablen Gruppen in den Seniorenpflegeeinrichtungen mehr denn je zu schützen. Bei den Infektionen haben wir dort unseren Schwerpunkt, deswegen werde ich mich jetzt noch stärker dafür einsetzen, dass endlich auch bei uns in den Einrichtungen geimpft wird.“

Schließlich muss das gleiche Team im Gesundheitsamt „neben“ der Pandemie auch andere wichtige Leistungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes aufrechterhalten, auf die Dr. Renate Koch noch einmal aufmerksam machte. „Unser sozialpsychiatrischer Dienst ist auch jetzt rund um die Uhr da, um in persönlichen, psychischen Krisen zu helfen. Zudem bereiten wir die Einschulungsuntersuchungen vor.“

In diesem Jahr erhielt auch das Gesundheitsamt zu Neujahr eine Stärkung für den Einsatz zur Pandemie über die Feiertage. Hier Amtsärztin Dr. Renate Koch und Landrätin Petra Enders.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin