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30.03.2020

Tageslage Ilm-Kreis, 30.3.2020

Mit Stand 30. März 2020, 18 Uhr, gibt es 58 bestätigte Fälle einer Coronavirus-Infektion im Ilm-Kreis. Das sind drei Fälle mehr als am Samstag. Die Zahl in Neustadt ist gleich geblieben. Dort sind es 17 bestätigte Fälle.

Das Gesundheitsamt arbeitet weiter an der Ermittlung der Kontaktpersonen und macht weiter Abstriche neben den niedergelassenen HausärztInnen und den zwei Abstrichstellen in Ilmenau und Arnstadt. In Ilmenau soll zudem eine Infektionssprechstunde eingerichtet werden, die die HausärztInnen entlastet, indem sie dorthin Fälle überweisen können. Für Arnstadt ist eine solche Sprechstunde zudem in Prüfung.

Angedacht ist in Ilmenau zudem eine mobile Abstrichstelle, wo mit dem Auto rangefahren werden kann. Nach einer Registrierung kann dort ebenso schnell ein Abstrich genommen werden. „Nur mit schnellen Ergebnissen und effektiven Abstrichen können wir die Infektion mit dem Coronavirus eindämmen und so die Ausbreitung verlangsamen“, sagt Landrätin Petra Enders.

Mit Sorge beobachtet die Landrätin, zu welchen Wucherpreisen derzeit Schutzbekleidungen für die Bereiche angeboten werden, die sie dringend benötigen. „HausärztInnen und Krankenhäuser sind dringend darauf angewiesen mit genormten Schutzbekleidungen PatientInnen untersuchen zu können. Sie müssen sich und ihr Personal vor Ansteckungen schützen, damit die medizinische Grundversorgung aufrechterhalten bleiben kann. Es ärgert mich deswegen, mit welchen Wucherpreisen wir im Landratsamt Angebote für diese dringend notwendigen Anschaffungen vorgelegt bekommen. Denn auch wir müssen uns mit Schutzausrüstungen ausstatten, um etwa die Rettungsdienste und unser kommunales Krankenhaus ausstatten zu können. Aber die uns angebotenen Preise sind einfach nur ungezogen.“ Schutzmasken mit der FFP3-Norm kosten mittlerweile zehn Euro mehr als marktüblich. Dem Landratsamt ist von einer deutschen Firma etwa ein Angebot gemacht worden für 121.000 Euro. Ein gleiches Angebot hat das Amt für Brand- und Katastrophenschutz mit marktüblichen Preisen für 52.000 Euro zusammengestellt. „So etwas ist einfach ungezogen“, wiederholt Landrätin Petra Enders noch einmal.

Auf dem Rücken der medizinischen Grundversorgung wollen sich derzeit einige an den dringend notwendigen Materialien bereichern. „So etwas kann und darf nicht sein!“

Erfreulich sei dagegen, wie sich viele Gastronomiebetriebe auf die Verbote eingestellt haben, so die Landrätin weiter. „Ich sehe überall Straßenverkäufe. Es wurden Lieferdienste und Abholmöglichkeiten eingerichtet. Das halte ich für eine gute Sache. So kann ein jeder die einheimische Gastwirtschaft unterstützen. Nichtsdestotrotz müssen nun umgehend die versprochenen Hilfen bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen ankommen. Für sie zählt jeder Tag. Viele Anträge auf Kurzarbeitergeld sind noch nicht durch. Den Worten müssen Taten folgen. Denn Selbstständige und kleine Unternehmen brauchen jetzt Hilfe!“

Landratsamt Ilm-Kreis, Ritterstraße 14, Arnstadt

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin