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24.03.2020

Wer gegen Auflagen verstößt, macht sich strafbar

Mit einem dringenden Appell richtet sich Landrätin Petra Enders an die Bevölkerung. „Es scheinen einige noch nicht verstanden zu haben, wie ernst die Lage ist. Uns wird von Spaziergängen nach Neustadt oder von Neustädtern, die die Schleichwege um den Ort nutzen, um der Quarantäne zu entgehen, erzählt. Wir haben am Wochenende mit Hilfe der Ordnungsämter mehrere Veranstaltungen und einen Gaststättenbetrieb auflösen müssen. Dieses Verhalten ist absolut unverantwortlich. Es gefährdet die Schwächsten in unserer Gesellschaft und macht den Weg frei für eine weitere Verbreitung des Coronavirus. Wer gegen die Allgemeinverfügungen verstößt, begeht Straftaten und das werden wir ahnden.“

Das Verhalten einiger Mitmenschen im Ilm-Kreis verurteilt Landrätin Petra Enders aufs Schärfste. Sie verstoßen gegen die Allgemeinverfügung und gefährden so das Wohl anderer Menschen, indem sie das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus erhöhen. Erst am Wochenende lösten Ordnungskräfte mehrere private Veranstaltungen auf und mussten auch einen Imbiss schließen, der trotz Verbot geöffnet hatte. „Unser Ordnungsamt steht in engem Kontakt mit den Ordnungsbehörden in den Gemeinden. Die Ordnungskräfte sind geschult und sie werden nicht nur freundlich bitten, nach Hause zu gehen. Es drohen empfindliche Strafen für die, die gegen die Allgemeinverfügungen verstoßen. Bekannt sind dem Landratsamt und den Einsatzkräften vor Ort auch die Schleichwege, die einige Neustädter wider der Quarantäne-Auflagen nutzen. Auch das wird nicht toleriert und wird bei Kontrollen zu Strafen führen.

Die Ordnungskräfte stehen im engen Austausch mit der Polizei. „Wer gegen die Verbote der Allgemeinverfügungen oder die Quarantäne verstößt, macht sich strafbar. Und vor Strafen werden wir nicht zurückschrecken. Die Ordnungsbehörde des Ilm-Kreises hat bereits damit begonnen, die festgestellten Verstöße aufzuarbeiten und erhebliche Geldbußen festzusetzen. Die Lage ist ernst.“

In Neustadt stellt zurzeit die Feuerwehr Großbreitenbach zusammen mit Kräften der Neustädter Wehr die Versorgung der Bevölkerung sicher. Sie bewachen derzeit im Wechsel mit Polizeikräften die Ortseingänge und die Lieferungen, die von Wehrkräften im Ort verteilt werden. „Ich danke den Einsatzkräften vor Ort, die ihre ganze Kraft und Zeit in diese Herausforderung stecken. Umso mehr ärgert es mich, wenn ich von den Einsatzkräften erfahre, wie manche Neustädter den Ernst der Lage noch immer nicht wahrhaben wollen. Sie treten auch das Engagement ihrer Helfer mit Füßen. Die Ordnungsämter werden mit Unterstützung des Landratsamtes auch weiter kontrollieren. Die Polizei ist eng angebunden an die Absprachen. Wir nehmen die Lage sehr ernst, tun Sie es bitte auch.“

Lage in Neustadt:

  • Alle wichtigen Versorgungen sind eingerichtet. Wehrkräfte und ortsansässige BürgerInnen in Neustadt verteilen die angelieferten Güter wie Essen oder Pakete.
  • HundebesitzerInnen, die keine vom Gesundheitsamt festgestellten Kontaktpersonen von bestätigten Fällen sind, dürfen ihre Hunde ausführen, so dies allein geschieht.
  • Waldwege werden jetzt vermehrt kontrolliert.
  • Ein Hausarzt steht zur Verfügung, um Hausbesuche zu machen.
  • Das Kinderheim bleibt in Neustadt und wird dort weiter von Erzieherkräften betreut.

Aktuell gibt es zehn infizierte Menschen in Neustadt. Somit sind zum Vortag (Montag, 23. März 2020) vier hinzugekommen. Die neuen Fälle befinden sich in häuslicher Quarantäne. Das Gesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen. Insgesamt hat der Ilm-Kreis mit Stand Dienstag, 24. März 2020, 12 Uhr, 20 bestätigte Fälle einer Coronavirus-Infektion. Das sind sieben mehr als am Vortag (Montag, 23.3.2020).

Landratsamt Ilm-Kreis, Ritterstraße 14, Arnstadt

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin