Arbeit und Gesundheit gehören zusammen
Das erfolgreiche Programm zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen im Ilm-Kreis wird fortgesetzt. Alexander Kötschau, Geschäftsführer Jobcenter Ilm-Kreis, und Franziska Plock, Regionalcenterleiterin der AOK PLUS, unterzeichneten heute gemeinsam die Kooperationsvereinbarung und verlängern damit die seit 2020 laufende Zusammenarbeit zwischen dem Jobcenter und der Gesundheitskasse bis Ende 2025. Um Menschen in Arbeit und Ausbildung zu integrieren, nutzen die Jobcenter nicht nur Qualifizierungs- und Aktivierungsmaßnahmen. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Arbeitslosigkeit mit zu einem gesundheitlichen Risikofaktor zählt und gesundheitlich eingeschränkte Erwerbslose es schwer haben, zurück in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu finden.
Seit 2020 gehört das Thema Gesundheit als fester Bestandteil in die Beratungsgespräche. Zunächst wurden ausgewählte Vermittlungsfachkräfte für die Durchführung von gesundheitsorientierten Beratungssprächen umfassend qualifiziert. Speziell für Arbeitslose wurden dann gemeinsam mit regionalen Gesundheitsdienstleistern Angebote konzipiert und umgesetzt.
Über 700 Menschen mit eingeschränkter gesundheitlicher Leistungsfähigkeit, die aktiv ihre Gesundheit erhalten oder verbessern wollten, nutzten diese Angebote bisher. Hier gab es spezielle Kurse zur aktiven Bewältigung von Arbeitslosigkeit “AktivA“, einen „Gesundheitstreff“ mit Angeboten zur Stressbewältigung und gesunder Ernährung, Gesundheitstage sowie diverse Onlineangebote. Finanziert wird das Programm vom GKV-Bündnis für Gesundheit, einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen, unter der Federführung der AOK PLUS, der Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen.
Franziska Plock, Leiterin des Regionalcenters Erfurt/Ilm-Kreis der AOK PLUS, sagt dazu: „Wir sind froh, die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Jobcenter im Ilm-Kreis auch im Jahr 2025 fortsetzen zu können und den Übergang zu einem dauerhaften Programm ab 2026 aktiv mitzugestalten. Dieses besondere Projekt gibt uns die Chance, Menschen mit passenden Kursen zu unterstützen und so den oft wiederkehrenden Teufelskreis von Langzeitarbeitslosigkeit und gesundheitlichen Problemen zu durchbrechen. Durch einfachen Zugang zu regionalen Gesundheitsangeboten fördern wir sowohl die persönliche Gesundheit als auch den beruflichen Erfolg der Arbeitsuchenden. Mit der Fortführung des Projekts bauen wir auf bestehende Netzwerke auf und tragen dazu bei,Gesundheitsförderung nachhaltig in die Arbeitsmarktpolitik zu integrieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Lebensqualität der Teilnehmer zu steigern und den wichtigen Zusammenhang zwischen Gesundheit und Arbeit weiter zu stärken.“
„Wir sind sehr dankbar um dieses zusätzliche Angebot, das unsere klassischen Arbeitsmarktinstrumente an einer wichtigen Stelle ergänzt. Die Zusammenarbeit mit der AOK PLUS und der regionale Ansatz sind für uns die maßgeblichen Erfolgsfaktoren. So konnten wir gleich zu Beginn unserer Kooperation den Landkreis als festen aktiven Unterstützer gewinnen. In enger Zusammenarbeit dieser drei Partner haben wir so im Ilm-Kreis immer wieder schnell die passenden Bedarfe und Angebote abstimmen können und mit gut erreichbaren, regionalen Gesundheitsanbietern auf den Weg gebracht“, informiert Alexander Kötschau, Geschäftsführer Jobcenter Ilm-Kreis.
„Als Landkreis bieten wir in der Kooperation die passende Plattform, um alle Akteure zusammenzubringen und Bedarfe vor Ort zu lokalisieren. Mit unseren eigenen Leistungen im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen, in der Armutsprävention oder als Ansprechpartner für lokale Angebote können wir uns als Behörde hervorragend in die Kooperationsarbeit einbringen und sie auf vielen Ebenen bereichern. Ich halte diese Kooperation für ungemein wichtig in Zeiten, in denen es auf jede Fachkraft ankommt. Jeder Mensch hat Potenziale, die er in sinnvoller Arbeit entfalten kann. Dafür wollen wir ihn stärken“, erklärt Petra Enders, Landrätin des Ilm-Kreises.
„Mehr als ein Viertel unsere Kundinnen und Kunden geben gesundheitliche Beeinträchtigungen an. Erfolgreiche und vor allem nachhaltige Arbeitsaufnahmen gelingen aber in der Regel nur, wenn auch die gesundheitliche Verfassung der Betroffenen stabil ist. Deshalb wollen wir die gute und sinnvolle Zusammenarbeit in dem Programm unbedingt auch langfristig fortsetzen und freuen uns schon auf dieses Jahr. Im Jahr 2024 konnte neben dem Kurs AktivA und dem Gesundheitstreff auch ein großer Gesundheitstag mit zwölf Netzwerkpartnern in Arnstadt durchgeführt werden, der neben Beratung auch praktische Möglichkeiten wie Yoga, Life-Kinetik und Qi Gong zum Ausprobieren bot. Das überaus positive Feedback der Teilnehmer zeigte auch deutlich, dass solche Angebote wichtig sind, um sich mit den eigenen gesundheitlichen Problemen auseinanderzusetzen, Angebote und Beratung vor Ort zu finden und diese selbst aktiv zu nutzen“, erklärt Ines Hellwig, Projektverantwortliche im Jobcenter Ilm-Kreis.
Hintergrund:
Seit 2014 gibt es das Modellprojekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“, da sich anhaltende Arbeitslosigkeit nachweislich auf die physische und psychische Gesundheit auswirkt. Ziel ist es, die gesundheitliche Leistungsfähigkeit von Arbeitslosengeld- und Bürgergeldempfänger/-innen aktiv in die Integrationsarbeit einzubeziehen, sowie Angebote und Impulse zu geben, um diese zu erhalten, wiederherzustellen und zu verbessern. Was klein begann, führte zu einer Beteiligung von knapp 230 Standorten bundesweit im Jahr 2020. Und weil der Erfolg für sich spricht, wird das Modellprojekt unter dem neuen Namen „teamw()rk für Gesundheit und Arbeit“ seit 2023 zum verstetigten Programm weiterentwickelt.
Auch das Jobcenter Ilm-Kreis beteiligt sich gemeinsam mit der federführenden Krankenkasse AOK PLUS seit dem Jahr 2020 erfolgreich am Projekt. Weitere durch die AOK PLUS betreute Standorte in Thüringen sind die Jobcenter Unstrut Hainich, Eichsfeld, Saalfeld-Rudolstadt, Jena, Gera, Saale-Orla-Kreis sowie die Agentur für Arbeit in Jena.
Zusätzliche Informationen gibt es über das gkv-buendnis.de
Ansprechpartner sind:
Ines Hellwig, Jobcenter Ilm-Kreis, Telefon: 03601 8861290, E-Mail: Ines.Hellwig@jobcenter-ge.de und Franziska Märtig-Seidel, AOK PLUS - Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, Telefon: 0800 10590-11146, E-Mail: franziska.maertig-seidel@plus.aok.de.
V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin