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07.04.2025

80 Jahre nach der Befreiung des Lagers S III: Gedenkveranstaltung im Jonastal

Am 5. April 2025 wurde im Jonastal bei Arnstadt an die Befreiung des KZ-Außenlagers S III vor 80 Jahren erinnert. In einer würdevollen Gedenkveranstaltung gedachten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft der Opfer von Zwangsarbeit, Gewalt und Mord. 

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von einem Bläser-Ensemble der Musikschule Ilmenau.

 „Wie jedes Jahr am ersten Aprilwochenende ist es mir eine Ehre und zugleich eine tiefe Verpflichtung, im Jonastal Worte des Gedenkens zu sprechen. Wir erinnern heute an die tausenden Menschen, die hier unter grausamsten Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten – die gezwungen wurden, ihr eigenes Lager zu errichten, viele sogar ihr eigenes Grab“, so Landrätin Petra Enders gleich zu Beginn ihrer Ansprache.

Am 5. April 2025 wurde im Jonastal bei Arnstadt an die Befreiung des KZ-Außenlagers S III vor 80 Jahren erinnert. 

Neben dem Gedenken fand Landrätin Petra Enders an diesem Tag auch klare Worte der Mahnung: „Heute, im Jahr 2025, hat diese Erinnerung eine erschreckende Aktualität. Acht Jahrzehnte nach der Befreiung sehen wir uns wieder mit einer Welt konfrontiert, in der Kriege toben, Konflikte eskalieren und autoritäre Strukturen erstarken.“ Sie appellierte an die Anwesenden, die Werte unserer Gesellschaft sowie den Frieden aktiv zu schützen und zu verteidigen.

Ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und für die Zukunft wurde im Rahmen der Veranstaltung durch die feierliche Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung gesetzt. Die Bürgermeister Stefan Schambach (Ohrdruf) und Frank Spilling (Arnstadt), die Landräte Petra Enders (Ilm-Kreis) und Onno Eckert (Landkreis Gotha), Holger Obbarius von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie der Vorsitzende des Jonastalvereins, Uwe Pfotenhauer, sicherten darin ihre langfristige Unterstützung für das Dokumentationszentrum im Jonastal zu.

Die Landräte Onno Eckert und Petra Enders (sitzend), die Bürgermeister Frank Spilling und Stefan Schambach, Vereinsvorsitzender Uwe Pfotenhauer sowie Holger Obbarius von der Buchenwaldstiftung unterzeichneten die Absichtserklärung (v. l. n. r.).

Ziel der Erklärung ist es, dem Jonastalverein eine dauerhafte, verlässliche Perspektive zu geben und gemeinsam für den Erhalt, die Pflege und Weiterentwicklung der Gedenkstätte einzutreten. „Mit sehr großem Engagement und Einfühlungsvermögen setzen die Vereinsmitglieder des Jonastalvereins alles daran, das Dokumentationszentrum aufrechtzuerhalten und über die Geschichte des NS-Terrors in unserer Region aufzuklären – eine Aufgabe, die größtenteils im Ehrenamt erfolgt. Für diese wichtige Arbeit möchten wir nicht nur unseren Dank aussprechen, sondern auch unsere Unterstützung anbieten“, betonte Landrätin Enders.

Das Gedenken mündete in einer gemeinsamen Kranzniederlegung – ein stiller Moment des Erinnerns und der Verbundenheit mit den Opfern.

V. i. S. d. P. Luise Saitz, Büro Landrätin