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Region um den Langen Berg

Der Lange Berg ist ein 808 Meter hoher Bergrücken im nördlichen Thüringer Wald. Er ist 7 km lang und etwa 2 km breit und zugleich die Wasserscheide zwischen Ilm im Westen und Saale im Osten. Der Lange Berg stellt die Grenze vom Mittleren Thüringer Wald zum Thüringer Schiefergebirge dar. Westlich des Berges fließt die Wohlrose, östlich von ihm verläuft die Rinne. Einzigartig gestaltet sich von hier aus der Blick über Rennsteig, Rennweg, Schwarzatal bis ins Saaletal, was durch 400 Höhenmeter Unterschied im Territorium möglich wird. Auf der Spitze des Berges steht das Fürst-Günther-Denkmal. Es wurde zu Ehren von Karl-Günther zu Schwarzburg-Sondershausen errichtet, der der letzte Fürst vor dem Aussterben der Schwarzburger Linie war. Vom Langen Berg und den Orten, die auf der Höhe liegen, kann man einzigartige Ausblicke in das Thüringer Becken und in das Schwarzatal genießen. Bedeutsame geologische Aufschlüsse stellen die Flächennaturdenkmale "Gillersdorfer Dachschiefer" und "Langebergquarzit bei Herschdorf" dar. Früher wurde hier Schiefer abgebaut, der für die Verkleidung der Häuser verwendet wurde. Der Lange-Berg-Schiefer hat eine besonders helle Färbung. Nach dem Langen Berg ist die Verwaltungsgemeinschaft Langer Berg, der die Orte rings um den Berg angehören, benannt. Die VG Langer Berg und die VG Großbreitenbach gliedern sich mit ihren Orten um den Berg.

Großbreitenbach zwischen Rennsteig und Schwarzatal
(Staatlich anerkannter Erholungsort)

Einwohner: 2.662
Höhenlage: 570 - 699 m über NN

Die Stadt Großbreitenbach liegt am nordwestlichen Rand des Thüringer Schiefergebirges in reizvoller Landschaft nahe Rennsteig und Schwarzatal. Bereits 1399 wurde das Waldhufendorf Breitenbach, welches an einer über den Thüringer Wald führenden Handelsstraße lag, das erste Mal urkundlich erwähnt. Der Ort "bei dem breiten Bach" erhielt im Jahr 1855 das Stadtrecht. Um Breitenbach von einem anderen gleichlautenden Ort im Fürstentum zu unterscheiden, erhielt er den Namen "Großbreitenbach". Lebensgrundlage des Ortes war der Bergbau von Kupfer, Silber und Schwefelkies. Als dieser im 17. Jh. eingestellt werden musste, trat an dessen Stelle das einst bedeutende Olitätengewerbe des Thüringer Waldes (Heilmittelherstellung und -handel), welches bis zum Anfang des 20. Jh. in dieser "Kräutergarten- Region" betrieben wurde. Später prägten neben dem Fuhrmannswesen auch Mahl- und Schneidemühlen, die Muldenhauerei, ein hoch entwickelter Musikinstrumentenbau (Cembalos, Clavicorde, Klaviere, Geigen), die Zinngießerei und sogar die Holzblasrohrherstellung die Gewerbestruktur des Ortes. Im 18. Jh. gewann dann die Porzellanherstellung an Bedeutung, der im ersten Drittel des 19. Jh. die Porzellanmalerei als eigenständiger Erwerbszweig folgte und bald sogar Weltruf erlangte. Ab etwa 1900 verlagerte sich der Schwerpunkt von der Porzellan- zur Glasindustrie. Seit der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts dominierten Glas-, Holz- und Maschinenbauunternehmen die Wirtschaft. Heute sind in Großbreitenbach modernste Glas-, Kunststoff-, Elektronik- und Maschinen- und Gerätebaufirmen angesiedelt. Ein ganzjährig geöffneter Campingplatz, Pensionen und eine Vielzahl privater Quartiere stehen den Gästen zur Verfügung. Für den erholsamen Urlaub in Thüringens gesunder Luft sorgen gut beschilderte Wanderwege und eine Vielzahl lohnenswerter Ausflugsziele. Erleben Sie im 1. Deutschen Kloßpressenmuseum eine kleine kulturhistorische Reise von der Kartoffel zum "Nationalgericht" der Thüringer, dem echten Thüringer Kloß. Außerdem ist eine umfangreiche Sammlung Thüringer Porzellans zu sehen, man erfährt Wissenswertes über traditionelles Handwerk und der hauseigene Kräutergarten lädt zum Verweilen ein. Sehenswert sind auch die barocke Holzfachwerkkirche St. Trinitatis (1679 - 1690) - größte ihrer Art in Thüringen mit ca. 1.000 Sitzplätzen, spätgotischen Altarschreinen und einer barocken Innenausstattung und der Glockenturm der im hohen Mittelalter erbauten und 1771 eingestürzten St. Johanniskirche (Wahrzeichen der Stadt und ältestes Bauwerk der Gegend).
Besichtigung der Kirche über:

Telefon: 036781 40177
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Im Sommer lädt das größte Freibad des Ilm-Kreises ein und im Winter stehen gespurte Skiwanderwege zur Verfügung. Weltbekannt sind auch die aus dem Großbreitenbacher Skiverein hervorgegangenen Olympiasieger und Weltmeister Andrea und Manuela Henkel, Janet Klein und Peter Sendel.


Gehren mit dem Ortsteil Jesuborn

Einwohner: 3.442
Höhenlage: 480 m über NN

Die Stadt Gehren mit dem Ortsteil Jesuborn liegt im Naturpark Thüringer Wald an den Tälern der Gebirgsbäche Wohlrose und Schobse. In den Anfängen war der Wald die Haupterwerbsquelle für die Bewohner Gehrens, später Ackerbau und Viehzucht. Das Stadtrecht erhielt Gehren gemeinsam mit den benachbarten Orten Langewiesen und Großbreitenbach am 8. Februar 1855 durch den Fürsten Carl Günther II von Schwarzburg-Sondershausen. In dem Fürstentum hatte Gehren den Status Amt. Durch die Fürstenfamilie erhielt Gehren ein Schloss, welches als Sommerresidenz diente. Durch einen Brand im September 1933 wurde das Schloss vollkommen zerstört. Die Schlossruine mit Park ist heute unter anderem kultureller Veranstaltungsort für das große Schlossparkfest im August. Im Stadt- und Schlossmuseum erfährt der Besucher Interessantes zur Geschichte des Fürstenhauses und des Schlosses. So hatte die Puppenstadt "Mon Plaisir", die heute im Neuen Palais in der Kreisstadt Arnstadt zu bewundern ist, lange Zeit ihre Heimat im Gehrener Schloss. Als einer der großen Söhne der Stadt gilt Johann Michael Bach (1648 - 94), der als Stadtschreiber, Organist und Instrumentenbauer an der St. Michaeliskirche wirkte und ein Onkel von J. S. Bach war. Seine Tochter Maria Barbara heiratete den jungen J. S. Bach. Zu Ehren von Johann Michel Bach finden jährlich im Mai die "Michael-Bach-Tage" statt. In der Stadt Gehren findet man das einzige Forstliche Ausbildungszentrum Thüringens. Für Wanderungen, Radtouren und Ausflüge lädt das Landschaftsschutzgebiet "Langer Berg" und eine Vielzahl von verschiedenen Teichen, wie der Seerosenteich in der Nähe der Stadt, ein. Vom Karl-Günther-Denkmal auf dem Langen Berg (809 m) hat man eine herrliche Aussicht über die ganze Umgebung. Die Nähe zum Schwarzatal und dem Rennsteig sowie die Einbindung in den Thüringer Kräutergarten machen Gehren für den Erholungssuchenden attraktiv. Handwerk und Industrie haben in Gehren immer einen wichtigen Stellenwert. Im 15. Jahrhundert wurde eine Eisenhütte in der Stadt betrieben. Die Glas-, Porzellan- und Holzindustrie waren lange Zeit die Träger der Wirtschaft. Heute haben mittelständische Unternehmen für die Autozulieferindustrie, für die Weiterverarbeitung von Schaumstoffen, für den Straßenbau und die Bauchemie sowie eine Pharmafirma ihren Sitz in Gehren. Tradition besitzt auch der Bergbau in der Region zwischen Gehren und Langewiesen-Oehrenstock. Die Flussspatgrube konnte 2005 nach längerem Stillstand wieder den Betrieb aufnehmen.


Herschdorf mit den Ortsteilen Allersdorf, Friedersdorf und Gillersdorf

Einwohner: 1.212
Höhenlage: 640 m über NN

Herschdorf wurde 1370 erstmals erwähnt. Einer Sage nach soll der Gutsbesitzern Hertwig von Herschdorf 3 Söhne gehabt haben, die ihre eigenen Dörfer gründeten. Albert gründete Allersdorf, Friedrich Friedersdorf und Gilbert Gillersdorf. Die Einwohner Herschdorfs lebten früher vor allem vom Flachsanbau und dem Fuhrgewerbe. Herschdorf lag an einer wichtigen Handelsstraße, die die örtlichen Fuhrleute bis nach Mecklenburg im Norden und Tirol im Süden bewirtschafteten. Mit dem Bau der Eisenbahn und der damit verbundenen Industrialisierung brachen sowohl das Fuhrgeschäft als auch die Verarbeitung des Flachses als Einnahmequellen weg.


Gillersdorf

Einwohner: 281
Höhenlage: 670 m über NN

Die Gemeinde Gillersdorf liegt dem mächtigen Bergrücken des Langen Berges am nächsten und fand ihre urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1452. Schieferabbau am Langen Berg, die Herstellung von Mulden oder Gillen sowie die Leineweberei waren in früheren Zeiten die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner. Eine sich fast durch den ganzen Ort ziehende Kastanienallee und die gepflegten Grünanlagen geben dem schmucken Ort ein freundliches Gepräge. Die renovierte kleine Kirche und der freistehende Uhrturm in der Dorfmitte sind besonders sehenswert.


Wildenspring

Einwohner: 201
Höhenlage: 580 - 610 m über NN

Die kleine Waldgemeinde Wildenspring liegt am Südhang des Langen Berges. Der Ort ist eingebettet in einem engen, direkt zur Schwarza hin verlaufenden Taleinschnitt und präsentiert sich aufgrund dieser Lage als typisches Zeilendorf. Fast versteckt, ohne Durchgangsstraße hat es die besondere Idylle und beschauliche Stille eines typischen Walddorfes bewahren können. Ein kleines Heimatmuseum zeugt vom Stolz der Einwohner auf ihren 1370 erstmals urkundlich erwähnten Ort. Den Mittelpunkt des Dorfes bildet das alte Rittergut, das einst als „Waldgut“ inmitten ertragreicher, ausgedehnter Waldungen fungierte. Eine liebevolle eingerichtete Heimatstube gibt interessante Einblicke in das einst ortsansässige Erwerbsleben und in die Lebensweise früherer Zeit. Ein Höhepunkt im dörflichen Geschehen ist das alljährliche Blaubeerkuchenessen, das die Einwohner mit viel Liebe und Engagement zu einem Fest mit der Krönung der neuen "Blaubeerkönigin" bzw. des "Blaubeerkönigs" gestalten.

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Möhrenbach

Einwohner: 682
Höhenlage: 505 - 805 m über NN

Möhrenbach liegt eingebettet in einem idyllischen Tal, das geologisch den Thüringer Wald und das Thüringer Schiefergebirge teilt. Kleine Unternehmen im Handwerk und Gewerbe sind hier angesiedelt. Die Gemeinde ist touristisch sehr attraktiv und vor allem für Wanderer und Ruhesuchende idyllisch gelegen.


Pennewitz

Einwohner: 529
Höhenlage: 420 m über NN

Pennewitz liegt am Nordosthang des Langen Berges. "In der Woche heißt es Bahmels, sonntags Pennewitz" sagen die Leute in ihrer Mundart. Von vielen Seiten aus führen die Wege nach Pennewitz, die sich auf der Sorge kreuzen. Wer die kleine Gemeinde finden will, dürfte kaum Probleme haben, hat sie doch selbst Schiller 1787 als Durchzügler gefunden als es noch keine B88 gab und der Weg noch durch die Hohle führte. Am Ort führte die alte Handelsstraße von Erfurt nach Nürnberg vorbei. So gab es im Ort auch eine große Zahl von Fuhrleuten, die regen Handel mit Holz, Heidelbeeren und heimischen Handwerk trieben, wovon heute noch das Rad im Wappen der Gemeinde zeugt. Vor Ort beginnt der Thüringer Kräutergarten und der Naturpark Thüringer Wald mit einer einzigartigen Artenvielfalt. Weite Natur, viele kleine Teiche, lohnenswerte Wanderziele (Langer Berg, Paulinzella, Garsitzer Höhlen) laden ein, ausgedehnte Wanderungen zu unternehmen oder von oben mit einem Gastflug den Thüringer Wald vom nahe gelegenen Flugplatz aus zu betrachten.


Böhlen

Einwohner: 591
Höhenlage: 650 m über NN

Auf einer Anhöhe des Schwarzatals und unweit des Rennsteigs liegt das kleine Straßenangerdorf Böhlen. Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1442. Der Bergbau (Gold, Silber, Kupfer, Wismut, Blei) brachte den Bewohnern Reichtum. 1858 wurde das erste Sperrholzwerk Deutschlands gegründet. Heute ist es ein Möbelwerk, geprägt von der Kindermöbelproduktion. Der Ort setzte in den letzten Jahren verstärkt auf den Tourismus. Geführte Wanderwochen und kulturhistorische Reisen locken Urlauber an. Die Thüringer Sommerakademie für Kunst und Musik bietet nicht nur jungen Künstlern die Möglichkeit zum kreativen Schaffen, sondern auch den Einheimischen und Gästen die Begegnung mit der Kunst in ländlicher Umgebung.

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Thüringische Sommer Akademie Böhlen

Die Thüringische Sommerakademie in Böhlen, gegründet 1991, hat sich seitdem überregional wie international einen guten Namen gemacht und wird im Sommer jeden Jahres zum Ort gemeinsamen Arbeitens, des Austausches und interdisziplinärer Begegnung. Mittlerweile ganzjährig dient die ehemalige Fabrik im Thüringer-Wald-Dorf Böhlen künstlerisch Schaffenden zu Arbeitsaufenthalten sowie zahlreichen Projekten anderer Kulturinitiativen, Vereine und Institutionen als Veranstaltungsort. Schwerpunkt der Sommerkurse sind die Bildende Kunst und Musik, erweitert um Workshops zu Literatur und Sprache, Bewegungstheater und Körperarbeit. Lesungen und Konzerte, Theater und Ausstellungen runden das Programm ab. Ein besonderer Höhepunkt ist die Internationale Kammermusikwoche im August jeden Jahres, zu der ausgewählte Musikstudierende und junge Ensembles aus aller Welt mit erfahrenen, international bekannten Kammermusikern als Dozenten gemeinsam proben und mehrere öffentliche Konzerte in Böhlen und an weiteren Orten gestalten. Die Thüringische Sommerakademie ist Träger des Thüringer Kulturpreises 1997.