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19.11.2018

Das steckt alles im Sozialatlas

Seit 29 Jahren sind die Rechte von Kindern in den Kinderrechtskonventionen der Vereinten Nationen verankert. Sie wurden am 20. November 1989 in der Generalversammlung in New York verabschiedet und beinhalten zehn Grundrechte: das Recht auf Gleichbehandlung, auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit, Gesundheit, Bildung und Ausbildung, Freizeit, Spiel und Erholung, das Recht, sich mitzuteilen, zu informieren und versammeln, auf Privatsphäre und gewaltfreie Erziehung, auf sofortige Hilfe in Katastrophen, auf Familie und Fürsorge sowie auf Betreuung bei Behinderung. Wie für alle UN-Staaten sind die Rechte auch in Deutschland bindend. Der Ilm-Kreis erfüllt sie nicht nur auf Gesetzeswegen, sondern auch mit vielfältigen Angeboten. Der demografische Wandel im Landkreis macht deutlich: Kinder sind unsere Zukunft!

Als Kinder und Jugendliche sind Menschen bis zum 18. Lebensjahr erfasst. Im Ilm-Kreis leben derzeit 15.947 Kinder und Jugendliche (Stichtag 31.12.2017). Das ist der höchste Wert seit 2005, Tendenz steigend. 14,7 Prozent der Bevölkerung im Ilm-Kreis ist unter 18 Jahre alt. 2017 lag die Zahl der Geburten bei 892 im Ilm-Kreis und damit auf gleichem Niveau zu den Vorjahren. Die Vorausberechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik geht aber von einem Geburtenrückgang bis 2035 aus. Dann rechnet es nur noch mit 663 Neugeborenen im Ilm-Kreis. Da auch die Zahl der jungen Menschen und damit potenzieller Eltern (geburtenschwache Jahrgänge der Nachwendezeit) im Ilm-Kreis abnimmt, wirkt sich das auf die Geburtenrate aus.

Der Ilm-Kreis will attraktive Lebensräume für junge Familien schaffen. Mit einer Universitätsstadt, dem größten Industriegebiet Thüringens und starkem Mittelstand bis in die ländlichen Regionen bietet er viele Möglichkeiten, sich beruflich zu verwirklichen. Doch Arbeit ist nicht alles im Leben. Es braucht vor allem weiche Standortfaktoren, damit ein Arbeitsumfeld auch ein lebenswertes Familienumfeld werden kann. Der Ilm-Kreis bietet Kindern und Jugendlichen und damit auch Familien viele Möglichkeiten.

Schon ab der Schwangerschaft steht der Landkreis den werdenden Eltern zur Seite. Es gibt Mütter-Väter-Beratungen, Krabbelgruppen- und Baby-Massage-Angebote, Elterncafés oder Elternkurse. Koordiniert und gepflegt wird dieses Netzwerk der Frühen Hilfe vom Jugendamt. Des Weiteren gibt es Frühförderstellen in Ilmenau und Arnstadt.

Es gibt 63 Kindergärten, neun Tagesmütter, 22 Grundschulen, acht Regelschulen, drei Gemeinschaftsschulen, drei Gymnasien, zwei Förderzentren, eine Berufsschule und ein Kolleg. Musikschule und Volkshochschule sorgen für ein lebenslanges Lernen. Der Ilm-Kreis investiert in diesem Bereich an vielen Stellen: in Ausstattung, Gebäude, Schülertransport, Unterbringung in Internaten, Personal. In zehn Grundschulen gibt es eine vom Jugendamt eingerichtete mobile Schulsozialarbeit, dazu an 16 weiterführenden Schulen jeweils eine besetzte Stelle für Schulsozialarbeit. In 24 Jugendclubs wird eine umfangreiche Jugendarbeit angeboten. Familien- und Erziehungsberatungen gibt es beim Jugendamt und bei freien Trägern. Für Kinder in Not oder in Gefahr gibt es das Kinder- und Jugendschutzzentrum „Baumhaus“, das auch eine starke präventive Arbeit leistet, und das Notinsel-Projekt flächendeckend im Landkreis verteilt. In vier Familien- und Frauenzentren in Arnstadt, Ilmenau, Großbreitenbach und Elgersburg werden weitere Angebote für Kinder und Jugendliche gebündelt.

Im Gesundheitsamt leistet der Kinder- und Jugendärztliche Dienst eine starke präventive Arbeit für Kinder und Jugendliche im Gesundheitsbereich. Er führt die freiwilligen Untersuchungen mit durch, überprüft den Impf-Status  und die Teilnahme an den U-Untersuchungen. Er unterstützt Eltern, die Kinder mit Auffälligkeiten haben, und ist für die Schuleingangsuntersuchungen zuständig. In Kindergärten wie Schulen schaut er auf die Zahngesundheit und allgemeine Gesundheit der Kinder. Schließlich berät er Eltern, die Kinder mit Behinderungen oder mit drohender Behinderung haben.

Das alles dient dem guten Aufwachsen junger Menschen im Ilm-Kreis. Der Landkreis steht Eltern und ihren Kindern von Anfang an unterstützend zur Seite. Doch auch politisch sollen Kinder und Jugendliche gehört werden. Zum Jahresanfang 2019 gründet sich dafür der Kinder- und Jugendbeirat auf Kreisebene. In Ilmenau bringt ein solcher Beirat schon auf Stadtebene die Belange dieser Altersgruppe in die Stadtpolitik ein. Und weil Kinder und Jugendliche den Ilm-Kreis in Zukunft mitgestalten und voranbringen sollen, möchte Landrätin Petra Enders, dass sie frühzeitig gehört werden.

Der Ilm-Kreis setzt die Kinderrechtskonventionen damit sowohl als gesetzlich übertragene Aufgabe, aber auch in vielen freiwilligen Leistungen um. Er möchte allen Kindern und Jugendlichen die gleichen Möglichkeiten zur Bildung und Teilhabe bieten. In ihnen liegt die Zukunft des Landkreises.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin

Grafik Kinder und Jugendliche

Grafik Geburten