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Vorland des Thüringer Waldes

Das Vorland des Thüringer Waldes im Ilm-Kreis wird durch das Gebiet des Amtes Wachsenburg bestimmt, das zur Tourismusregion Thüringer Burgenland-Drei Gleichen gehört (Ilm-Kreis und Landkreis Gotha). Prägend sind dabei die drei Burgen, die Mühlburg/Ruine (aus dem Jahr 704), die Burg Gleichen/Ruine und Museum (aus dem Jahr 1034) und die Veste Wachsenburg/Hotel und Gaststätte (10. Jhd.), die man schon von der A4 aus erblicken kann. Verschiedene Wanderwege und Radwanderrouten laden zu Entdeckungstouren in die Historie, Geologie und interessante Pflanzenwelt ein. Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum hat im Ortsteil Holzhausen seinen Platz.

 

 

 

Amt Wachsenburg

Einwohner: 6.421
Höhenlage: 205 - 505 m über NN

Die 9 Ortsteile des Amt Wachsenburg  liegen im "Thüringer Burgenland Drei Gleichen", dessen Mittelpunkt das Burgenensemble "Drei Gleichen" bildet. Vielfältige Wandermöglichkeiten mit herrlichen Aussichtspunkten und gemütlichen Ruheplätzen bieten sich in diesem recht offenen und hügeligen Gebiet an. So z. B. die Burgenrundwanderung, der Gustav-Freytag-Weg oder der Otto-Knöpfer-Weg, auf dem man die Blicke genießen kann, die den bekannten Maler der Region zu seinen Bildern anregten. Ausgehend von den geologischen Besonderheiten des Gebietes entstand der "Thüringer Geopark Inselsberg - Drei Gleichen". Anschaulich gestaltete Informationstafeln geben Aufschluss über die Vorgänge der erdgeschichtlichen Entwicklung, die an Aufschlüssen und vielen anderen Punkten des Gebietes zu finden sind. Das neu entstandene Bratwurstmuseum ist eine Sehenswürdigkeit des Gebietes.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Ichtershausen reicht in das Jahr 948 zurück. Die um 1133 errichtete Klosterkirche St. Georg und Marien, eine dreischiffige Basilika, diente dem 1147 gegründeten Zisterzienserkloster. Sie ist heute ein Projekt der Straße der Romanik Thüringens und auf Anfrage (03628 48520) oder zu den Gottesdiensten zu besichtigen. Wilhelm Hey ist bekannt durch seine Fabeln, Erzählungen und Kinderlieder, wie z. B.: "Weißt du, wie viel Sternlein stehen" und "Alle Jahre wieder". Er wurde 1832 als Superintendent nach Ichtershausen versetzt und lebte hier bis zu seinem Tode 1854. Die heimatkundliche Sammlung, die ein Privatmann über Jahrzehnte zusammengetragen hat, lässt uns eine Zeitreise in den Alltag unserer Großeltern antreten. Die Sammlung ist in einem alten Anwesen gegenüber dem Pfarrhaus zu finden. Bedingt durch die verkehrsgünstige Lage am Erfurter Kreuz ist der Ortsteil Ichtershausen zu einem bedeutenden Industrie- und Gewerbestandort gewachsen.

 


Gemeinde Wipfratal

Einwohner: 2.828
Höhenlage: 239 - 605 m über NN

Die Gemeinde Wipfratal wurde 2019 in Arnstadt eingemeindet. Charakteristisch für die Gemeinde Wipfratal, die aus 12 Ortsteilen besteht, ist das bergige Vorland des Thüringer Waldes. Höchste Erhebung des Gebietes ist die Reinsbergkette zwischen Schmerfeld und Reinsfeld. Die Talsperre Heyda, die gebietsmäßig zur Gemeinde und zu Ilmenau gehört, ist ein Erholungsgebiet. Seltene Sumpf- und Wasservögel sind hier zu finden. Auf einem 7-Kilometer-Rundweg kann man die Talsperre umwandern. Das Solardorf Kettmannshausen ist ein Demonstrations- und Kommunikationszentrum der dezentralen Solar- und Wasserstofftechnik und Sitz des Jugendforschungszentrums. Erwähnenswert sind noch der Kunst- und Käsehof in Görbitzhausen und der NaturErlebnishof in Hausen, die an der Radwegeverbindung Arnstadt-Stadtilm liegen.

 
Die Drei Gleichen

Egal aus welcher Himmelsrichtung Sie kommen, gleich auch, ob mit der Bahn, dem Bus oder Auto: von recht weit schon können Sie die drei geschichtsträchtigen Burgen bzw. Ruinen auf ihren Hügeln sehen, um die sich viele Sagen ranken. Sie empfangen die Gäste unserer Region und bieten eine romantische Kulisse für verschiedene Veranstaltungen.

Mühlburg

Die Mühlburg ist die älteste Burganlage des Drei Gleichen Gebietes, im Jahre 704 in der Hedan-Urkunde erstmals erwähnt. In liebevoll gestalteten Museumsräumlichkeiten erfährt der Gast Wissenswertes über den historischen Alltag. Wechselnde Ausstellungen informieren außerdem über die erdgeschichtliche Entwicklung und die vielseitige Flora und Fauna. Über hundert Jahre herrschte das Grafengeschlecht der Meinharde auf der Mühlburg. Im Jahr 1211 geleitet Graf Meinhard III. als Brautwerber des Thüringer Landgrafen Herrmann I. die vierjährige Elisabeth von Ungarn als zukünftige Gemahlin seines Sohnes auf die Wartburg. Die Stadt Erfurt kaufte 1355 die Mühlburg, um die Erfurter Handelsstraßen zu sichern, danach wechselte die Burg wieder an Sachsen-Weimar und später zum Königreiche Preußen. Im Gelände der ehemaligen Vorburg finden sich noch die Grundmauern der Radegundis-Kapelle aus dem 13. Jh.. Radegunde war die Nichte des letzten Thüringer Königs, die durch die fränkischen Eroberer entführt wurde, im Kloster Poitiers lebte und karitativ arbeitete. Sie wurde und wird noch heute als Heilige verehrt. Innerhalb der Grundmauern der ehemaligen Kapelle vor der Mühlburg wurde am 13. August 1987 feierlich ein Gedenkstein zur Erinnerung an die heilige Radegunde errichtet. Alljährlich steigt am Sonntag, der dem 13. August (Radegundes Todestag) am nächsten liegt, eine Prozession, "Gemeinsamer Weg" genannt, hinauf zur Kapelle, um ihrer Wohltätigkeit zu gedenken.

Wachsenburg

Seit mehr als tausend Jahren krönt die durch ihre Geschichte berühmt gewordene Burg den Berg, der ihr den Namen gegeben hat. "Wassenberg", wie er ursprünglich hieß, kommt vom althochdeutschen "hwas" = "scharf" oder "spitz". Ihre Glanzeit erlebte die Burg unter der Herrschaft der Grafen von Schwarzburg 1306 bis 1368, ihre dunkelste Zeit unter dem berüchtigten Raubritter Apel Vitzthum von Apolda, der von 1441 bis 1451 Raubzüge gegen das Erfurter Gebiet unternahm. Im 18. Jh. erfolgten umfangreiche Umbauten. 1905 wurde der Hohe-Lohe-Turm als Aussichtsturm gebaut, von dem man einen einzigartigen Rundblick über das Vorland des Thüringer Waldes hat. Heute ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel und beherbergt Hotel, Burggaststätte, Hochzeitskapelle und Museum.

Burg Gleichen

Die Burg Gleichen, die aus dem 11. Jh. stammt, ist nur als Ruine erhalten geblieben. Von der Plattform des Burgturms bietet sich ein einmaliger Ausblick in die Thüringer Landschaft. Bänke im Burghof und am Aufgang zur Burg laden zum beschaulichen Verweilen ein. Im Turmzimmer befindet sich ein kleines Burgmuseum. Viele Sagen umranken das Grafengeschlecht derer von Gleichen, die fünf Jahrhunderte lang die Geschicke der Burg Gleichen bestimmten. Die bekannteste ist sicherlich die Geschichte vom zweibeweibten Grafen, der gesund und mit zweiter Gemahlin aus dem Kreuzzug heimkehrte. Gemeinsam mit seiner ersten Frau und deren Kindern führten sie ein glückliches Leben. Ein besonderes Kleinod, eng verbunden mit der Burg Gleichen, ist der mittelalterliche Wohnturm im nahe gelegenen Ort Wandersleben. Erst im Jahr 1983 wurde er bei Abrissarbeiten wieder entdeckt. Ein Wohnturm ist die kleinste Form einer Burg, nur möglich in Zusammenhang mit einem Hof. Thedoricus de Witirde stand im Dienste des Grafen von Gleichen und erhielt den Wohnturm als Dienstlehen. Vom 12. bis zum 14. Jh. gab es viele solcher Anlagen, von denen heute nur noch wenige existent sind. Die Drei Gleichen und der mittelalterliche Wohnturm sind Objekte der TRANSROMANICA, die europaweit von der Ostsee bis zum Mittelmeer das Interesse für dieses geschichtsträchtige Erbe weckt.