Seiteninhalt
02.03.2019

Goetheschule erhält Sonderpreis der Landrätin im Jugend forscht-Regionalwettbewerb

Wie laut sind die Schulen im Ilm-Kreis? Eine Frage, mit der sich auch der Ilm-Kreis als Schulträger immer wieder bei Sanierungen und Neubauten beschäftigt. Das untersuchten aber auch die Ilmenauer Goetheschülerinnen und -schüler Laura Schramm, Paula Laubeck und Alexander Bock in ihrem Projekt für den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“. „Schalldruckmessungen in allgemeinbildenden Schulen – Auswirkungen der Lautstärke auf Konzentration und Gesundheit“ überzeugte am Freitag, 1. März, als Regionalsieger für das interdisziplinäre Projekt und erhielt den Sonderpreis der Landrätin. Am 28. und 29. März geht es nun für die drei Forscherinnen und Forscher und viele andere Teilnehmende aus dem Ilm-Kreis nach Jena zum Landeswettbewerb.

Im Durchschnitt ist es in den zwei Häusern der Goetheschule und in der Grundschule „Am Stollen“ in Ilmenau so laut, wie wenn ein Rettungswagen mit Martinshorn in unmittelbarer Nähe alarmiert. 85 Dezibel haben die Goetheschülerinnen und Goetheschüler Laura Schramm, Paula Laubeck und Alexander Bock als Durchschnittslautstärke aus Tauenden Datensätzen, gesammelt an 50 Tagen, errechnet. Dafür schrieb Alexander Bock ein eigenes Programm. Zusammen mit der Theorie zur Funktionsweise des Ohres, physikalischen Untersuchungen und technischen Überlegungen entstand ein interessantes Projekt für den Regionalwettbewerb Westthüringen „Jugend forscht“. Die drei Abiturientinnen und Abiturienten stellten es am 1. März so überzeugend an der TU Ilmenau vor, dass sie den Regionalsieg im interdisziplinären Projekt und den Sonderpreis der Landrätin gewannen.

An dem Regionalausscheid von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ nahmen am Freitag 73 Schülerinnen und Schüler mit 45 Projekten teil. Sieben davon im Wettbewerb bis zur achten Klasse. Über 50 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus dem Ilm-Kreis, von der Goetheschule und der Regelschule „Wilhelm Hey“ in Ichtershausen. Aus Eisenach, Warza, Gotha und Ohrdruf nahmen weitere Schulen mit starken Projekten teil.

Auch unter den Gewinnerinnen und Gewinnern fanden sich viele junge Talente aus dem Ilm-Kreis.  Sie erforschten alternative Energiequellen, entwickelten Fitness-Apps, untersuchten den Zuckergehalt in Süßgetränken, analysierten die Wasserqualität der Ilm, bauten Achterbahnen für Murmeln oder nahmen einen Turbolader auseinander. Weit gefächert, aufschlussreich und für die Zukunft wegweisend waren viele der präsentierten Ansätze.

Mit einem Sonderpreis (60 Euro) würdigt auch Landrätin Petra Enders stets das herausragende Engagement zukünftiger Forscherinnen und Forscher. Stellvertretend verlieh der Beigeordnete Kay Tischer den Preis an die drei Goetheschülerinnen und -schüler Laura Schramm, Paula Laubeck und Alexander Schramm. Die Jury überzeugte nicht nur die interdisziplinäre Herangehensweise. Als Preis für die Landrätin war dieses Projekt allein schon deshalb sinnvoll, weil der Landkreis jedes Jahr viel Geld in die Hand nimmt, um Schulen zu sanieren und zu modernisieren. Lärmschutzmaßnahmen spielen dort eine ebenso große Rolle wie energetische Belange. So wurde erst im vergangenen Jahr die Goetheschule aufwendig saniert, auch mit Absorptionswänden in den Schulfluren. „Eigentlich nicht so sinnvoll“, sagen die Schülerinnen und Schüler nach ihren Forschungen kritisch. Laut ihren Messungen ist es in den Klassenzimmern und Speiseräumen am lautesten, nicht aber in den Fluren. Sie stellten außerdem fest: Mit 85 Dezibel liegen die Durchschnittswände knapp an der Grenze zur ungesunden Lärmbelastung. Ab 40 Dezibel setzten Konzentrationsschwächen ein. In ihren Messungen waren außerdem die Pausen nicht vom Unterricht zu entscheiden von der Geräuschkulisse. Das überraschte auch die drei Forschenden. Sie gehen aber kritisch mit ihren Werten um. So müssten mehr Daten gesammelt werden, auch über Jahre hinweg, um die Geräuschkulisse auch entsprechend der Entwicklung der Jahrgänge auswerten zu können.

Als sinnvolle Maßnahmen erachten sie Isolierwände, Teppiche, Absorptionswände oder etwa Lärmampeln für jüngere Schülerinnen und Schüler. Eine durchschnittliche Klassengröße von 26 Jungen und Mädchen empfinden sie aber als zu groß aus Sicht der Lärmbelästigung. Ihre Ergebnisse und Daten wollen sie für weitere Überlegungen und Forschungen gern zur Verfügung stellen. Laura Schramm, Paula Laubeck und Alexander Bock danken vor allem der Jugendunternehmenswerkstatt im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau. Dort konnten sie „in Ruhe“ ihre Arbeit erstellen. Mit Hilfe der Kompass GmbH kamen sie an ein Lärmmessgerät. Der dortige Chefingenieur Dr. Matthias Carlstedt war der Betreuer ihrer Arbeit.  

Gewinner des Regionalwettbewerbes „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ aus dem Ilm-Kreis:

  • Sonderpreis Geolino-Abonnement und dritter Preis im Bereich Technik (Schüler experimentieren) für Marie Klein und Colin Mohrhardt von der Hey-Regelschule für ihren Portalkran.
  • Sonderpreis der Landrätin und Regionalsieg im interdisziplinären Projekt für Laura Schramm, Paula Laubeck und Alexander Bock von der Goetheschule für ihre Lärmuntersuchungen in allgemeinbildenden Schulen.
  • Sonderpreis des Sponsorpools und dritter Preis im Bereich Technik für Anton Pasler von der Goetheschule für sein Projekt zum Bienensterben.
  • Sonderpreis der TU Ilmenau (Tastemint-Teilnahme) für Maria Novitskaja von der Goetheschule für ihre Untersuchung zum Nahrungsverhalten einheimischer Vögel
  • Sonderpreis nachwachsende Rohstoffe und Regionalsieg im Bereich Chemie für Leander Strauch von der Goetheschule für seine Betrachtung zu Mikroalgen als Energiequellen der Zukunft.
  • Sonderpreis des Oberbürgermeisters Daniel Schultheiß und dritter Preis im Bereich Chemie für Maximilian Greiner, Niklas Popp und Sarah Hädrich von der Goetheschule für ihre Wasseranalyse der Ilm.
  • Sonderpreis von „Jugend unternimmt“ (Summer school-Teilnahme) und Regionalsieg im Bereich Mathematik/ Informatik für Candy Jack Hoffmann von der der Goetheschule und seine Fitness-App.
  • Sonderpreis Umwelttechnik und dritter Preis im Bereich Physik für Karl Spencer Buff von der Goetheschule für seine Grätzelzelle.
  • Sonderpreis des Bundeswirtschaftsministeriums und dritter Preis im Bereich Technik für Tim Hartung von der Goetheschule für seine Betrachtungen zur autarken Energieversorgung.

Schüler experimentieren

2. Preis im Bereich Technik für Danny Struckmann, Connor Hüller und Max Just von der Hey-Regelschule für ihre Achterbahn.

Regionalsieg im Bereich Chemie für Leander Reinhardt von der Goetheschule für seine Cola-Untersuchungen.

Regionalsieg im Bereich Physik für Linus Koch von der Goetheschule für die Beantwortung der Frage, warum man in Geld nicht schwimmen kann.  

Weitere Jugend forscht-Preisträger

3. Preise

Arbeitswelt: Emilia Thelemann, Goetheschule, Spaß am Lernen, Untersuchung von Unterrichtsmethoden. Liv Cosma Fräbel und Florian Wolf, Goetheschule, Turbolader-Untersuchung

2. Preise

Mathematik/ Informatik: Marie Fischer, Maximilian Merten, Julian Hildebrandt, Goetheschule, Bewegungstracking.

Physik: Timon Lovis Kreuzberger, Goetheschule, SiO2-Sole Benetzung

Technik: Felix Vierling, Goetheschule, Karuso-Plattform auf Bluetooth-Basis

Regionalsiege

Arbeitswelt: Johanna Alisa Berger, Phi Nhung Nguyen Thi, Goetheschule, Lernspiel für den Astronomie-Unterricht als Virtual Reality-Projekt

Physik: Nick Geisler, Johanna Alisa Berger, Maria Novitskaja, Goetheschule, Visualisierung von Wirbelströmen

Technik: Nick Geisler, Linus Röder, Goetheschule, alltagstaugliches Motion Capturing zur Übersetzung von Gebärdensprache 

Alle Regionalsieger sind eingeladen, sich bei der Langen Nacht der Technik am 11. Mai an der TU Ilmenau zu präsentieren.

Alexander Bock, Paula Laubeck, Laura Schramm erhielten von Regionalwettbewerbsleiter Jens König und dem Beigeordneten Kay Tischer ihre Urkunden für den Sonderpreis der Landrätin und als Regionalsieger von "Jugend forscht" für ihr interdisziplinäres Projekt.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin