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24.09.2019

Moderne Medizintechnik mit Ilmenauer Knowhow

„Bei Geratherm und Capillary Solutions in Geschwenda lebt die Glastradition unserer Region fort. Das Unternehmen beweist viel Verantwortung für seine hochwertigen Produkte und steht für zukunftsfähige Qualität, die ihre Wurzeln im Ilmenauer Glaswerk hat.“ Davon ist Landrätin Petra Enders nach ihrem Unternehmensbesuch überzeugt. Beeindruckt zeigte sie sich von der Produktbreite und dem Fachwissen in dem Unternehmen.

Am Dienstag, 24. September 2019, besuchte Landrätin Petra Enders das Unternehmen Geratherm und seine Tochterfirma Capillary Solutions in Geschwenda. „Ich bin sehr beeindruckt, wie mit viel Gespür für zukünftige Märkte ein Unternehmen sein über Jahrzehnte angeeignetes Fachwissen nutzt, um qualitativ hochwertige, langlebige, nachhaltige Thermometer herzustellen. Und das mit einem ökologischen Bewusstsein.“ Im Gespräch mit Werkleiter Denny Holland-Moritz wurde schnell klar, dass die Firma mit ihren über 200 Angestellten ein mittelständisches Unternehmen mit Vorbildcharakter ist. Seit 2000 ist es an der Börse.

„Als das Glaswerk in Ilmenau in die Insolvenz ging, drohte nicht nur vielen Angestellten der Verlust ihrer Arbeitsplätze, sondern auch, dass jahrelanges Fachwissen verloren geht. Der Geschäftsführer von Geratherm, Dr. Gert Frank, reagierte geistesgegenwärtig. 2017 entschied Geratherm, eine Tochterfirma, die Capillary Solutions, zu gründen, übernahm Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Technischen Glaswerke Ilmenau und die Glaswanne 1. Der Grundstein für einen heutigen Weltmarkführer für hochwertige Glasthermometer war gelegt“, berichtet Landrätin Petra Enders den beeindruckenden Werdegang des Unternehmens. „Dr. Gert Frank bewies hier viel unternehmerisches Geschick, indem er Geratherm und die Tochterfirma breit in der Produktpalette aufstellte. Kerngeschäft bleiben aber die Glasthermometer.“

Widerstandsfähig, langlebig, leicht zu reinigen, genau, quecksilberfrei und ökologisch bewusst hergestellt bieten die Glasthermometer unschlagbare Argumente auf dem weltweiten Markt. Hauptsächlich wird nach Italien und in die USA exportiert. Jeden Tag werden 20.000 Stück hergestellt. Werkleiter Denny Holland-Moritz zeigte Landrätin Petra Enders und Bürgermeister Dominik Straube die vielen verschiedenen Herstellungsprozesse. „Wir haben damals zwei Werkleiter und viele ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TGI übernommen. Ohne sie hätten wir es nie geschafft, dieses hochwertige Produkt so herzustellen.“ Petra Enders: „Mich freut es, dass Geratherm mit der Insolvenz der TGI so viel Verantwortung zeigte und Fachwissen und gute Arbeitskräfte in der Region hielt. Davon zeugt auch jedes einzelne Thermometer. In jedem Haushalt mit einem Glasthermometer lebt die Tradition der Glasverarbeitung unserer Region so weiter.“

Neben dem Kerngeschäft widmet sich Geratherm auch medizinischen Produkten wie Infektionskontrollen in der Schwangerschaft, Zyklenanzeigen für Frauen mit Kinderwunsch, Produkte zur Erfassung von Vitaldaten, Blutdruckmessgeräten, medizinischen Wärmesystemen bei Operationen, Temperaturmanagement in allen Phasen der klinischen und präklinischen Versorgung und mehr. Neu hinzugekommen ist etwa die Lungenfunktionsdiagnostik. In einer Forschungsabteilung werden die Techniken und Produkte weiterentwickelt. „Unsere Thermometer sind seit den 70er/80er Jahren ausentwickelt. Dank der guten Arbeit in den Glaswerken. Davon lebt unser Unternehmen“, ist Denny Holland-Moritz stolz auf das Knowhow, was in Geschwenda wieder neue Perspektiven fand.

Das Unternehmen steht auch vor Herausforderungen. Am meisten macht der mittelständischen Firma der Fachkräftemangel zu schaffen. Sie begegnet ihm mit Ausbildungen im Haus, Automatisierungen, Kooperationen mit dem Staatlichen Berufsschulzentrum Arnstadt-Ilmenau und Zusammenarbeiten mit der TU Ilmenau.

Mit Blick auf ein weltweites Quecksilberverbot ab 2020 laut Weltgesundheitsorganisation und in China ab 2025 sieht sich Geratherm, die schon jetzt quecksilberfreie Glasthermometer und präzise Digitalthermometer auf dem Markt haben, gegenüber der Konkurrenz aus China gut aufgestellt für die Zukunft. „Die quecksilberfreie Füllung hat Geratherm stark gemacht. Das ist eine Entwicklung der Glaswerke Ilmenau, die nun das Geschwendaer Unternehmen in die Zukunft führen wird“, ist sich auch Landrätin Petra Enders sicher.

Bürgermeister Dominik Straube, Petra Enders und Denny Holland-Moritz begutachten die Glasrohre für die Thermometer.

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin