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20.12.2007

Der Zweckverband Restabfallbehandlung Mittelthüringen (ZRM) weihte am 20.12.2007 mit einer feierlichen Veranstaltung die neu errichtete Photovoltaikanlage auf dem Dach der Pflegewerkstatt der Verbandsdeponie Rehestädt ein. Bei der Wahl des Datums für die Einweihung ging der Verband davon aus, dass die Stromausbeute nach der bevorstehenden Wintersonnenwende von Tag zu Tag nur besser werden kann, dies zumindest im Durchschnitt und bis zur Jahresmitte.

Der Verbandsvorsitzende und Landrat des Ilm-Kreises Herr Dr. Benno Kaufhold betonte in seiner Rede, dass sich der ZRM mit der Errichtung und dem Betrieb der PV-Dachanlage zur Stromerzeugung aus der wohl wichtigsten erneuerbaren Energiequelle, der Sonnenstrahlung, seiner Verantwortung bei der weltweit angesagten Minderung von nachteiligen Folgen des Klimawandels stellt.

Der ZRM verbraucht Primärenergie zur Beseitigung des bei den Rotteprozessen in der Anlage entstehenden Deponiegases, welches nicht verwertbar ist, und produziert damit neben dem bei der Verbrennung des Gases entstehenden CO2 zusätzliches Kohlendioxid. Der Betrieb der PV-Anlage schafft einen Ausgleich für diese CO2 - Emissionen.

Mit der Übergabe seiner ehemaligen Kreisabfalldeponie Rehestädt an den ZRM im Jahr 2002 brachte der Ilm-Kreis auch das 2001 vom Kreistag beschlossene Konzept zur Nachnutzung der Deponie Rehestädt als Energie- und Umweltpark ein.
Die Verbandsversammlung des ZRM beschloss im Juni 2002, dieses Konzept weiterzuführen und seine Komponenten umzusetzen, soweit sie wirtschaftlich, genehmigungsfähig und leistbar sind. Auf die Errichtung von Windkraftanlagen wurde frühzeitig verzichtet, sie waren an diesem Standort nicht gewollt.
Wichtigstes Ziel der Bemühungen des ZRM war die Nutzung von möglichen Flächen im Deponiegelände (insbesondere der Deponie- und Freiflächen) für den Betrieb von PV-Anlagen.
In den Jahren 2000 bis 2006 wurde eine Reihe von Konzepten entwickelt und mit vielen Interessenten und Investoren gesprochen und verhandelt. Letztendlich scheiterten alle Projekte an der Höhe der möglichen Rendite.
Eine Investition durch den ZRM in eine große Freiflächenanlage wurde von der Kommunalaufsicht auf Grund der fehlenden Satzungsgrundlage untersagt. Auch einer Satzungserweiterung zu diesem Zweck wäre nicht zugestimmt worden.

Das Ziel der Erzeugung von sog. CO2 - freiem Strom auf dem Deponiegelände wurde trotzdem nicht aufgegeben. Die Suche nach einem Investor für die Freifläche wurde fortgesetzt, die Investition in eine verbandseigene Anlage auf dem Dach der Pflegewerkstatt wurde schließlich im Wirtschaftsplan 2007 festgeschrieben.

Die installierte Leistung beträgt 12,96 kWp. Damit können nach der Prognose jährlich ca. 11.900 kWh Energie erzeugt werden, dies entspricht ca. 20 % des Stromverbrauches des ZRM, die somit in Form von CO2 - freiem Strom ins Netz eingespeist werden.
Den an der Errichtung der Anlage beteiligten Firmen sei an dieser Stelle besonders gedankt. Dies betrifft insbesondere die Firmen Solar- und EnergiesparTechnik Dr. Bergmann GmbH, Ilmenau und Just ET GmbH & Co. Ing. Büro, Floh-Seligental, die die PV-Dachanlage komplett geliefert und errichtet haben. Dazu kommt die Firma Bauhandwerksbetrieb Georg Seyfarth, Liebenstein, die die notwendigen Schacht- und Verlegearbeiten für den Anschluss an das Netz der E.on ausführte.
Aber auch bei dem Vorhaben zum Bau einer PV-Freiflächenanlage hat es einen erheblichen Fortschritt gegeben.
Die intensive Suche nach einem Investor war 2007 erfolgreich. Die Arbeiten zur Errichtung sind in vollem Gang. Vom Baufortschritt konnte man sich heute überzeugen.
Die Anlage wird nach ihrer Fertigstellung in den ersten Monaten des kommenden Jahres mehr als 400.000 kWh/a ins Netz einspeisen. Damit wird künftig auf dem Gelände der Verbandsdeponie Rehestädt ca. acht Mal soviel Elektroenergie erzeugt wie auf der gesamten Anlage verbraucht wird.