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14.11.2018

Thüringer Fernwasserversorgung zieht Bilanz in Heyda

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag hat die Thüringer Fernwasserversorgung Bilanz gezogen für ihr Geschäftsjahr 2017. Im zweiten Jahr in Folge konnte sie schwarze Zahlen schreiben, sieht sich aber auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Wer bei der Pressekonferenz an der Talsperre Heyda aus dem Fenster auf den See mit seinem Pegeltiefstand sah, wusste sofort, wovon Verwaltungsratsvorsitzender Staatssekretär Olaf Möller und Geschäftsführer Thomas Stepputat sprachen. Lange Hitzeperioden und Dürre als Folgen des Klimawandels setzen auch den Talsperren der Anstalt öffentlichen Rechts zu.  

Bei der Pressekonferenz der Thüringer Fernwasserversorgung am Dienstag am Stausee Heyda konnten Verwaltungsratsvorsitzender und Staatssekretär Olaf Möller sowie Geschäftsführer Thomas Stepputat ein positives Ergebnis für das Geschäftsjähr 2017 vorlegen. Der Trinkwasserabsatz liegt mit rund 37 Millionen Kubikmetern auf dem Vorjahresniveau, ebenso der Abwasserabsatz mit etwa 16 Millionen Kubikmetern. Gestiegen ist auch die Energieerzeugung der Anstalt. Von 9,4 Millionen kWh im Jahr 2016 auf 10,2 Millionen kWh.

Dennoch steht die Thüringer Fernwasserversorgung vor großen Herausforderungen, wenn sie die Preise für ihre Kunden und die Versorgungsqualität stabil halten will. Der demografische Wandel macht sich auch in der Trinkwasserversorgung bemerkbar. Weniger Thüringer, heißt weniger Wasserverbrauch, heißt weniger Kunden und damit Einnahmen. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels. Lange Trockenperioden und Hitze setzen den fünf versorgungswirksamen Trinkwasser-Talsperren und 60 weiteren Stauanlagen, zu denen auch Heyda zählt, zu. Gegen den Klimawandel setzt die Anstalt öffentlichen Rechts grüne Ideen: mehr regenerative Energien für ein CO2-neutrales Wirtschaften. So sparte die Fernwasserversorgung in diesem Jahr schon 5500 Tonnen CO2 ein. In weiteren Photovoltaik-Anlagen, aber auch Windkraftanlagen sehen Olaf Möller und Thomas Stepputat noch mehr Potenziale.

Um die Umsätze zu steigern, braucht die Fernwasserversorgung zudem neue Großkunden. Mit Sömmerda und Bad Langensalza konnten weitere Kunden gewonnen werden. Interesse gebe es auch in Rudolstadt und Jena. Die Kapazitäten der Talsperren geben es her, weitere Kunden aufzunehmen. Die Versorgung sei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Auch im Ilm-Kreis erweiterte sich der Kundenkreis. So habe der WAVI Manebach komplett auf die Fernwasserversorgung umgestellt, berichtete Geschäftsleiter Jürgen Thurmann. Der Wasser- und Abwasserzweckverband Ilmenau bezieht sein Wasser hälftig aus Tiefbrunnen und von der Fernwasserversorgung. Die Umstellung in Manebach war nötig geworden, weil die gewohnte Quellwasserschüttung wegen des Klimawandels nicht mehr gewährleistet werden konnte.

Das Unternehmen arbeitet auch intern seine Strukturen und Prozesse auf. Es will beide Betriebe, die Fernwasserversorgung und den Fernwasserzweckverband Nord- und Ostthüringen, vereinheitlichen. Zudem soll ein weiterer Geschäftszweig für neue Einnahmen sorgen. Erste Akzente setzte die Fernwasserversorgung dafür in diesem Jahr in Heyda. Talsperren, die nicht mehr der Trinkwasserversorgung dienen, könnten touristisch aufbereitet werden. Heyda hätte dafür das Potenzial, sagte Thomas Stepputat. Mit dem neuen Pächter sei man im Gespräch. Das Gelände wolle man ansehnlich herrichten. "Maßgebend ist die wirtschaftliche Tragbarkeit. Läuft es für den Pächter gut, werden auch wir sukzessive weitermachen", machte Thomas Stepputat in Bezug auf Heyda deutlich.

Weitere Informationen zum Geschäftsjahr finden sich auf der Internetseite www.thueringer-fernwasser.de

V. i. S. d. P. Doreen Huth, Büro Landrätin

Prokurist Christian Fisch, Verwaltungsratsvorsitzender Olaf Möller und Geschäftsführer Thomas Stepputat