Seiteninhalt
14.09.2023

Landrätin eröffnet Teil der Waldrandroute im Ilm-Kreis

„Ein Radweg rund um den Thüringer Wald – diesem ambitionierten Projekt sind wir heute einen weiteren wichtigen Schritt nähergekommen“, so Landrätin Petra Enders am 13. September 2023 zur Teileinweihung der Waldrandroute im Ilm-Kreis in Gräfenroda-Dörrberg. „Ein großer Kraftakt, den wir ohne Unterstützung der beteiligten Gemeinden nicht geschafft hätten“, sagt Landrätin Petra Enders und bedankt sich herzlich bei Ilmenau mit seinen Ortsteilen Pennewitz, Jesuborn, Gehren und Langewiesen, aber auch bei der Gemeinde Elgersburg und der Gemeinde Geratal mit Geraberg, Geschwenda, Gräfenroda und Frankenhain.

Auf 32 Kilometern zwischen Pennewitz und Frankenhain wurden zwischen 2016 und 2024 allein auf dem Gelände des Ilm-Kreises 11 Bauabschnitte und drei naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt. 1.325.000 Euro wurden im Ilm-Kreis investiert, davon stammen 1.060.000 Euro aus der Förderung des reinen Radweges durch die Thüringer Aufbaubank zur Unterstützung touristischer Radwege über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Die Eigenanteile wurden durch die Gemeinden getragen. 83.000 Euro steuerte das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum für fünf Abschnitte in die Verbreiterung als ländlicher Weg bei.

Als letzter der insgesamt 11 Bauabschnitte im Ilm-Kreis konnte im August 2022 der Abschnitt im Moortal zwischen Ilmenau-Roda und Elgersburg eingeweiht werden. Fertiggestellt wurden nun auch die Ausstattung und Wegweisung, die sich sehen lassen kann. Sechs überdachte Sitzgruppen laden im Ilm-Kreis zur Rast ein: oberhalb von Frankenhain, in Gräfenroda-Dörrberg, in Geraberg, am Abzweig nach Geschwenda im Wald, in Gehren am Kindergarten sowie in Jesuborn am Wandererparkplatz.

An allen Sitzgruppen sind Infotafeln montiert, fünf weitere finden sich in allen beteiligten Ortsteilen Ilmenaus (Pennewitz am Spielplatz, Langewiesen oberhalb der Stadt, Ilmenau Grenzhammer, Ilmenau am Bahnhof, Ilmenau Roda an den 3 Steinkreuzen) sowie in Elgersburg am Bahnhof. Die Tafeln weisen auf Sehenswürdigkeiten der Gemeinde hin, verfügen über eine Karte und ein Höhenprofil. Im Kreisgebiet wurden insgesamt 12 Infotafeln aufgestellt.Die Wegweisung wurde durch das Büro RV-K aus Frankfurt/M. geplant, das auch die komplette Fahrradwegweisung im Ilm-Kreis geplant und das Wegweisungskataster für den Kreis erstellt hat. Die Umsetzung erfolgte durch die Firma Radplan Peter Leischner.

„Auf den ersten Blick mag die Wegweisung ungewöhnlich erscheinen, da an manchen Wegweisern zusätzlich rote Nummern als Einhänger sichtbar sind. Die roten Nummern gehören zu unserem Vorhaben ‚Radeln nach Zahlen‘, das aber erst nach Fertigstellung der gesamten neuen Wegweisung im Kreis Ende 2024 nutzbar sein wird“, so Landrätin Petra Enders. Dabei handelt es sich um eine Knotenpunktwegweisung. Die Knotenpunkte sind mit zwei Zahlen durchnummeriert und geben eine gute Orientierung – so kommt man auch ohne Kartenmaterial nicht vom rechten Weg ab. Infotafeln zeigen regelmäßig den aktuellen Standort und die nächstgelegenen Nummern an. Mit dem System „Radeln nach Zahlen“ wird die Orientierung ohne Navigationsgerät leichter. Die Routen können so einfach miteinander verbunden, verlängert oder gekürzt werden – ganz nach Belieben. Man muss sich nur die Zahlen merken.58 solcher Knotenpunktkarten werden bis Ende 2024 installiert. „Für Thüringen ist das bisher einmalig, in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg hat sich das System sehr gut bewährt“, erklärt Petra Enders.

Mit der Wegweisung und auf den Infotafeln ist auch das Logo der Waldrandroute öffentlich sichtbar. Es stellt einen Kirchturm und einen Nadelbaum als Symbol für die Verbindung von Kultur und Natur am Rande des Thüringer Waldes dar. Der Kreis steht bereits für die zukünftige Rundroute um den gesamten Thüringer Wald. Die Linien könnten Speichen eines Fahrrads darstellen und die Punkte symbolisieren alle sehenswerten Orte entlang der Route, die durch die Waldrandroute verbunden werden.

Insgesamt wird die Waldrandroute eine Strecke von 370 Kilometern umfassen. Um diese große, landschaftlich sehr attraktive Route touristisch zu vermarkten, wurde bereits im Jahr 2020 unter Federführung des Ilm-Kreis eine Produkt- und Marketingkonzept erarbeitet, denn sie bietet als Alleinstellungsmerkmal für Thüringen enormes Potenzial. Nur wenige werden die Waldrandroute auf der gesamten Länge von 370 km befahren. Stattdessen sind die meisten Radtouristen für ein bis zwei Tage unterwegs.  Dafür eignen sich Rundtouren entlang der Waldrandroute, ausgehend von einem der vielen attraktiven Orte entlang der Strecke. „Die Waldrandroute wäre dann das verbindende Element und der Markenname, der für Qualität der Routen spricht. Wenn es uns gelingt, sie als Marke zu etablieren, wird der Gast gern wiederkommen und einen anderen Punkt entlang der Waldrandroute erkunden. Diese Synergieeffekte möchten wir mit der großen Runde um den Thüringer Wald erreichen“, so Landrätin Petra Enders.

Die Waldrandroute ist jetzt auch im Radroutenplaner Thüringen sichtbar, sodass sich alle Radfahrer dort den konkreten Routenverlauf von Saalfeld bis Eisenach ansehen oder als GPX-Track herunterladen können. Dort sind nicht nur der Höhenverlauf, sondern auch die einzelnen Wegeoberflächen sichtbar, sodass eine gute Routenplanung möglich ist. Auch Mängel können über den Mängelmelder des Radroutenplaner Thüringen gemeldet werden: www.radroutenplaner.thueringen.de

„Inzwischen ist die gesamte nördliche Waldrandroute von Saalfeld bis Eisenach fertiggestellt, beschildert und ist befahrbar. Eine gemeinsame Eröffnung der Nordroute mit den Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, der Stadt Friedrichroda und dem Landkreis Gotha sowie dem Wartburgkreis ist zu Beginn der nächsten Fahrradsaison geplant“, informiert Landrätin Petra Enders.

Bild vergrößern: Waldrandroute Eröffnung Illmkreis
Am Rastplatz in Gräfenroda-Dörrberg der Waldrandroute: Jörg Thamm, Vorsitzender VG Geratal/Plaue, Holger Frankenberg, Ortschaftsbürgermeister Geraberg, Dominik Straube, Bürgermeister Landgemeinde Geratal, Landrätin Petra Enders und Ilmenaus Oberbürgermeister Dr. Daniel Schultheiß (v. l.)

V. i. S. d. P. Anke Roeder-Eckert, Büro Landrätin